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Kindertagesstätte an der Dianastraße wurde eröffnet
Haar · Gegen Nachbars Willen
Von links: Architekt Guido Beckert, Leiter Ulrich Mertens, Doruk, KiBeG-Geschäftsführer Florian Fellheimer, Larissa, Bürgermeister Helmut Dworzak, KiBeG-Geschäftsf. Petra Federmann. Foto: Rammelsberger
Haar · Um kaum ein Gebäude in Haar wurde in den letzten Jahren so gerungen wie um die neue Kindertagesstätte in der Dianastraße. Anwohner wollten den Bau wegen des zunehmenden Verkehrs verhindern – vergeblich.
Nach vier Jahren Streit- und Bauzeit sind am vergangenen Montag die ersten fünfzig Kinder eingezogen. »Es war ein zähes Ringen«, sagt Bürgermeister Helmut Dworzak »mit Happy End, zumindest aus Sicht der Eltern, des Trägers und der Gemeinde.«
Wenn die Kinder die Spielräume betreten, bekommen sie ganz große Augen, freut sich Ulrich Mertens, der Leiter der Einrichtung. Alle vier Gruppenzimmer holen zur Gartenseite den »Wald ins Haus«, wie Architekt Guido Beckert es beschreibt. Das zurückhaltende, helle Farbkonzept lässt die Dominanz absichtlich zu. Zur Straße hin ist die Gebäudefassade relativ geschlossen; eine Lärmschutzmaßnahme für die Nachbarn.
Die Installationen an der Decke sind sichtbar, ein bewusstes Stilmittel in dem Niedrig-Energie-Gebäude. Das Haus bietet sehr viel Bewegungsspielraum. »Jeder Raum, jede Nische hat bei uns eine Funktion«, sagt Petra Federmann, Geschäftsführerin des Trägers KiBeG. Für alle Entwicklungsstufen gibt es in der altersgemischten Einrichtung Spielecken, Förderangebote und Ruhezonen.
Ursprünglich sollte die Einrichtung mit zwei Krippen-, zwei Kindergarten- und einer Hortgruppe im Mai eröffnet werden. »Zusammen mit den Handwerkern haben wir im Team das Unmögliche möglich gemacht«, sagt Mertens, um den Start nicht erneut zu gefährden. »Die Verzögerung hat den Eltern einiges an privater Betreuungsorganisation abverlangt.
Wir mussten den Druck aus den Familen nehmen. Ein bisschen müssen wir noch improvisieren, aber es läuft.« In der nächsten Woche soll auch das Untergeschoss mit dem großen Turnraum nutzbar sein. Im Garten wird dann noch die große Schaukel gesetzt und im November stellt der Münchner Künstler Werner Mally dort seinen »Sternen-Pavillon« auf. Im nördlichen Gebäudetrakt gibt es einen ersten Stock. Dort sind die Hortkinder untergebracht. Kinderpfleger Lorenz Ziegler holt die Grundschüler jeden Mittag ab. Nach drei Jahren im Not-Container am AWO-Hort freuen sich jetzt alle über viel Luft und Licht.
Ein warmes Mittagessen gibt es in der Kita auch. Zwei Küchenkräfte sollen bis Mitte nächsten Jahres reine Frischkost anbieten. »So können wir auch besser auf Nahrungsprobleme und kulturelle Erfordernisse eingehen«, erklärt Florian Fellheimer, der zweite KiBeG-Geschäftsführer.
Die Baukosten liegen mit 4,5 Millionen Euro auf dem selben Niveau wie in der kürzlich eröffneten Jugendstil-KiTa auf dem Klinikgelände. »In den letzten drei Wochen sind fünf Einrichtungen in Haar an den Start gegegangen«, sagt Bürgermeister Helmut Dworzak. »Die Kita-Gegner haben uns damals eine verfehlte Planung vorgeworfen.
Trotz der neuen Angebote sind wir im Krippenbereich noch immer unterversorgt.« Die Planungen für ein neues Kinderhaus in Eglfing laufen bereits. ud/erl
Artikel vom 20.10.2010Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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