Veröffentlicht am 21.08.2011 00:00

Neuperlach · Kein ständiger Gottesdienst

Regelmäßige Gottesdienste auf dem Hanns-Seidel-Platz möchte die Brothausgemeinde Rosenheim halten. »Wöchentlich freitagabends von 19 bis 20 Uhr auf dem Hanns-Seidel-Platz«, sollen die Gottesdienste »stattfinden, wenn das Wetter es zulässt«, so im Antrag.

mehrheitlich ab.

Die Brothhausgemeinde gehört zum Verbund der freien Pfingstgemeinden und ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. »Unser Anliegen und unsere Leidenschaft ist es, die Liebe Gottes den Menschen in unserer Stadt weiterzugeben und ihn bekannt zu machen«, proklamiert sie auf ihrer Internetseite. In der Gemeinde könne jeder er selbst sein. Man werde ermutigt, Jesus zu folgen und selbst in eine lebendige Beziehung mit Ihm zu kommen, heißt es. Mittel sind Gottesdienste, Gesprächskreise und Straßengottesdienste.

Der Unterausschuss Verkehr und öffentliche Ordnung hatte nach ausführlicher Debatte der Vollversammlung empfohlen, regelmäßige Gottesdienste auf dem Hanns-Seidel-Platz »mit Rücksicht auf die Öffentlichkeit und andere Nutzungen« nicht zu befürworten. Man könne der Gemeinde stattdessen das Theatron im Ostpark vorschlagen, das sei dafür besser geeignet. Diesen Vorschlag fanden nicht alle BA-Mitglieder akzeptabel. Die Gottesdienste nicht zuzulassen verstoße gegen die Religionsfreiheit, meinte Bernd Oostenryck (Bündnis 90/Die Grünen).

Die katholische Kirche ginge schließlich auch auf den Marienplatz. Gerhard Zech (FDP) befürwortete einen Gottesdienst auf dem Hanns-Seidel-Platz, nicht aber regelmäßige Veranstaltungen. »Einer pro Jahr ist zu wenig«, meinte Guido Bucholtz (Bündnis 90/Die Grünen), man solle etwa drei Gottesdienste pro Jahr zulassen.

Empört war der BA darüber, dass der Antragssteller die Frage des Direktoriums nach Informationen zur Brothausgemeinde mit einem Verweis auf seine Homepage abgetan hatte. Und es störte die Stadtteilpolitiker, dass hier pauschal regelmäßige Nutzungen beantragt wurden.

Günther Dichtl (SPD) erklärte, die Brothausgemeinde könne jeden öffentlichen Gottesdienst neu beantragen. »Das tun andere auch«, ergänzte Wolfgang Thalmeir (CSU).

Schließlich wurde einem Gottesdienst auf dem Hanns-Seidel-Platz zugestimmt und beschlossen, der Gemeinde zu empfehlen, weitere Veranstaltungen im Einzelfall zu beantragen.

Angela Boschert

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