Veröffentlicht am 14.10.2024 14:28

Von Europa nach Asien schwimmen


Von Heike Woschee
Günes Seyfarth hat erfolgreich an einem Schwimmevent zwischen der europäischen und asiatischen Seite der Türkei teilgenommen.  (Foto: Hauke Seyfarth)
Günes Seyfarth hat erfolgreich an einem Schwimmevent zwischen der europäischen und asiatischen Seite der Türkei teilgenommen. (Foto: Hauke Seyfarth)
Günes Seyfarth hat erfolgreich an einem Schwimmevent zwischen der europäischen und asiatischen Seite der Türkei teilgenommen. (Foto: Hauke Seyfarth)
Günes Seyfarth hat erfolgreich an einem Schwimmevent zwischen der europäischen und asiatischen Seite der Türkei teilgenommen. (Foto: Hauke Seyfarth)
Günes Seyfarth hat erfolgreich an einem Schwimmevent zwischen der europäischen und asiatischen Seite der Türkei teilgenommen. (Foto: Hauke Seyfarth)

Günes Seyfahrt kennen viele als Mitbegründerin der Community Kitchen und Mitorganisatorin des Shaere, das Ende Oktober seine Pforten für immer schließen wird. Mit viel Elan und Willenskraft hat sie gemeinsam mit ihren Mitstreitern viele Hürden genommen, um das Projekt in Neuperlach Leben einzuhauchen. Kürzlich hat sie ihr ganz eigenes Projekt durchgezogen und am Schwimmwettbewerb zwischen dem europäischen Teil der Türkei rüber zum asiatischen, vom Ort Eceabat nach Canakkale teilgenommen. Jedes Jahr wird am türkischen Nationalfeiertag für ein paar Stunden der Schiffsverkehr an dieser Meerenge gesperrt, um den Schwimmwettbewerb durchführen zu können. Organisiert wird dieser vom hiesigen Rotary Club, der sich für saubere Meere einsetzt.

Schon oft hatte Günes Seyfarth die Atmosphäre des Wettbewerbs miterlebt, bislang aber immer nur als Zuschauerin. Das sollte anders werden, nahm sie sich im vergangenen Jahr vor und meldete sich zu dem Event an. „Bis dahin konnte ich noch nicht einmal richtig kraulen, aber ich wollte es unbedingt schaffen und meinen inneren Schweinehund besiegen”, so Günes Seyfarth. Bevor sie sich zur Teilnahme entschloss, testete sie für sich, ob sie überhaupt in der Lage sei, die erforderliche Strecke von 6,5 Kilometern schwimmen zu können. Dazu fuhr sie in ein Schwimmbad und zog sage und schreibe 220 Bahnen. 4:15 Stunden brauchte sie dafür, aber anschließend war klar, sie kann das schaffen, wenn sie fleißig trainiert. Zum regelmäßigen Schwimmtraining kam Schwimmunterricht im Kraulen, Fitnessstudiobesuche und mentales Training, denn wer die Meerenge durchschwimmt, muss über zahlreiche Wracks schwimmen, was bisweilen sehr unheimlich wirken kann.
Mit Günes Seyfarth gingen weitere 1.200 Schwimmer an den Start. Da die Strömung an dieser Stelle der Meerenge sehr stark ist, muss man gewissermaßen im Zickzack schwimmen, um nicht abgetrieben zu werden und die Ziellinie an der richtigen Stelle zu überqueren. „Immer wieder war ich versucht, mich von den Beibooten, die die Schwimmer begleiten, an Board nehmen zu lassen und immer wieder habe ich mich selbst überwunden und bin weiter geschwommen”, so die engagierte Münchnerin. Am Ende brauchte sie für die Strecke 1:54 Stunden und landete damit auf dem 1.002 Platz. „Ich war absolut k.o. und gleichzeitig mega-stolz auf mich, was ich geschafft habe”, berichtet sie. Für sie ist klar, im nächsten Jahr will sie wieder mit von der Partie sein.

north