Der Streit um die Zukunft der früheren Gasthofs Lutterschmid in Brunnthal verschärft sich weiter.
Vor Wochenfrist haben sich gleich zwei Bürgerinitiativen an den Start gebracht: zunächst sammelte die neue »Miteinander«-Initiative um den parteifreien Gemeinderat Arthur Wendelgaß ganze 510 Unterschriften für einen sofortigen Wiederverkauf der Immobilie und ergab sie in der letzten Woche dem Brunnthaler Bürgermeister Stefan Kern (CSU). Doch auch Kern, entschiedener Befürworter einer Lutterschmid-Ortszentrumsplanung, ist mit seinem Ansinnen längst nicht allein. Denn kurz nach der »Miteinander«-Initiative wurde seitens der Befürworter des gemeindlichen Kurses ein eigenes Bürgerbegehren auf den Weg gebracht: »Kein Ausverkauf unserer Dorfmitte« lautet der Slogan, mit dem die Befürworter eines Verbleibs des Lutterschmid in gemeindlichem Portfolio jetzt ihrerseits auf Stimmenfang gehen und einen langfristigen Verbleib der Traditionsgaststätte anstreben. Kerns Parteifreund und CSU-Gemeinderats-Fraktionssprecher Thomas Mayer hatte die Initiative ins Leben gerufen. Nun ist der Gemeinderat in seiner kommenden Aprilsitzung (10. April, um 19.45 Uhr, Rathaus) in der kniffligen Lage, über das weitere Prozedere zu befinden.
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Streit zweit den Gemeinderat
»Nur« 320 Unterschriften hätte die Initiative »Miteinander« gebraucht, um einen Bürgerentscheid in der Streitsache auf den Weg zu bringen. Doch die Initiatoren Arthur Wendelgaß, Matthias Betzler und Boris John hatten dann sogar noch einmal 190 weitere Unterschriften pro eines Verkaufs im Gepäck, als sie Bürgermeister Stefan Kern (CSU) vor Wochenfrist ihre Aufwartung machten. »Das soll auch noch nicht das Ende der Fahnenstange sein wir werden noch weiter die Werbetrommel für den sofortigen Verkauf rühren und um weitere Stimmen werben«, erklärt Wendelgaß »Wir sagen ja zum Erhalt der Dorfmitte mit Gasthof aber nein zu Sanierung und unternehmerischem Handeln des Gemeinderates«, so das Credo. Der Gemeinderat selbst ist über das Thema höchst unterschiedlicher Auffassung. Acht Gemeinderäte im 16 Mann starken Gremium hatten zuletzt für einen sofortigen Weiterkauf der maroden Immobilie votiert und waren mit ihrem Stimmenpatt nur hauchdünn gescheitert.
Vor allem das Damoklesschwert einer teuren Sanierung des vonseiten der Gemeinde für rund 1,4 Millionen Euro erworbenen Gasthofs macht unter den Bedenkenträgern derzeit die Runde.
Seitens der Befürworter des Kaufs, vor allem in der örtlichen CSU, will man sich aber durch ein entschiedenes Engagement der Gemeinde das Heft des Handelns in der Ortsmitte nicht aus den Händen nehmen lassen und hofft deshalb auf ein Stimmenübergewicht für diese Ausrichtung in der Gemeinde. ReB