Unterschleißheim feiert gute Beziehung zum französischen Le Crès

Unterschleißheim · 40 Jahre Partnerschaft

Rolf Zeitler und Ursula Metzner präsentierten die Festschrift und ein Bierkrügerl zur 40-jährigen Städteparnerschaft Unterschleißheims mit Le Crès. Foto: ws

Unterschleißheim · Le Crès liegt nicht gerade in nächster Nähe von Unterschleißheim: stattliche 1.200 Kilometer entfernt, in Südfrankreich, an der Mittelmeerküste, 200 Kilometer westlich von Marseille. Mit dem Bus dauert die Fahrt 16 Stunden.

Mehr als 120 Unterschleißheimer Bürger haben soeben die anstrengende Tour überstanden und feiern in dieser Woche ein besonderes Jubiläum: 40 Jahre Städteparterschaft mit Le Crès. Also, Prost, zum Wohl und santé: Einen ganzen Tag lang dreht sich in dem 8.200-Seelen-Ort alles um die Deutschen: Stadtkapelle und Volksmusikgruppen aus Unterschleißheim treten am Samstag, 20. April, auf. Für die Bevölkerung von Le Crès gibt es Freibier aus Bayern, Würstl, Leberkäs und Brezen – und beim offiziellen Empfang natürlich auch Festreden. Gerüchteweise soll sogar der Vorplatz des Maibaums in Le Crès nach Rolf Zeitler benannt werden. Er ist seit 24 Jahren Erster Bürgermeister von Unterschleißheim, war »circa 15 Mal unten, manchmal dreimal im Jahr« und ist mit mehreren Familien befreundet: dem jetzigen Bürgermeister Pierre Bonal und dessen Vorgängern. »Es war eine sehr erfolgreiche Partnerschaft«, resümierte Zeitler am Rande der Bürgerversammlung am 10. April im Rathaus von Unterschleißheim.

Sehr viele Freundschaften seien entstanden und man habe über eine lange Zeit die Kultur kennengelernt. »Mentalitätsmäßig kann man sich die Gelassenheit abschauen.« Der Ort, 20 Kilometer vom Mittelmeer entfernt, sei sehr schön. Man werde in der Kleinstadt bald heimisch. Für Partnerschaftspräsidentin Ursula Metzner hat das Städtchen an der Mittelmeerküste noch einen Vorteil: »Le Crès ist absolut nicht touristisch.« Es gebe auch kein Hotel – braucht es ja auch nicht. Die Unterschleißheimer wohnen bei den Familien. Besonders stolz ist Metzner darauf, dass es seit zehn Jahren auch einen Jugendaustausch gebe. Aus der bilateralen Partnerschaft sei eine europäische geworden: Denn bei vielen Treffen seien auch Bürger aus Unterschleißheims anderen Partnerstädten dabei: Zengöalja in Ungarn und Lucka in Thüringen. »So besuchten wir gemeinsam Straßburg, die ›Hauptstadt Europas‹, um das Europäische Parlament und vieles mehr zu besichtigen – und um an diesem geschichtsträchtigen Ort die Freundschaft weiter zu vertiefen«, berichtet Metzner.

Die Stadt Unterschleißheim hat soeben die kostenlose Festschrift 40 Jahre Städtepartnerschaft mit Le Crès herausgegeben. Sie ist im Rathaus erhältlich. Wenn Rolf Zeitler aus Le Crès zurückkommt, kann er gleich wieder feiern: Am Dienstag, 23. April, ist sein letzter Amtstag in Unterschleißheim. Am Abend wird der Erste Bürgermeister, der sich aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl stellte, dann offiziell verabschiedet. »Vielen Dank für 24 Jahre vollen Einsatz«, sagte Landrätin Johanna Rumschöttel vorab bei der Bürgerversammlung. Rolf Zeitler (CSU) habe in dieser Zeit die Kommune aufgebaut. Unterschleißheim sei ein hervorragender Wirtschafts- und Kulturstandort. »Alles ist immer mehr und besser geworden«, resümierte Rumschöttel.

Keine leichte Aufgabe also, die der frisch gewählte Erste Bürgermeister Christoph Böck (SPD) übernimmt. Am Mittwoch, 24. April, nimmt er zum ersten Mal auf dem Chefsessel im Rathaus Platz und führt ab dann die Amtsgeschäfte. Wally Schmidt

Artikel vom 16.04.2013
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