Veröffentlicht am 17.12.2013 00:00

Wird der Hanns-Seidel-Platz 2017 zur Großbaugrube?


Von red
So soll er ab 2019 aussehen: Die visualisierte Ansicht des Hanns-Seidel-Platzes.  	 (Foto: Delugan Meissl Associated Architects mit Helmut Wimmer und Partner)
So soll er ab 2019 aussehen: Die visualisierte Ansicht des Hanns-Seidel-Platzes. (Foto: Delugan Meissl Associated Architects mit Helmut Wimmer und Partner)
So soll er ab 2019 aussehen: Die visualisierte Ansicht des Hanns-Seidel-Platzes. (Foto: Delugan Meissl Associated Architects mit Helmut Wimmer und Partner)
So soll er ab 2019 aussehen: Die visualisierte Ansicht des Hanns-Seidel-Platzes. (Foto: Delugan Meissl Associated Architects mit Helmut Wimmer und Partner)
So soll er ab 2019 aussehen: Die visualisierte Ansicht des Hanns-Seidel-Platzes. (Foto: Delugan Meissl Associated Architects mit Helmut Wimmer und Partner)

Die zeitliche Dimension der städtischen Planung sei ebenso erschreckend wie die unglaublich vielen Anforderungen an diesen zentralen Ort. Die Festredner im GEWOFAG-Forum brachten die jahrzehntelangen Probleme rund um den Hanns-Seidel-Platz auf den Punkt.

Entwicklung vom Hanns-Seidel-Platz

Das Herzstück eines neuen Kultur- und Bürgerhauses steht auf der Kippe Artikel vom 20.02.2019: Kein Investor gefunden

Neuperlach · Hanns-Seidel-Platz Themenseite zur Planung des Hanns-Seidel-Platzes

Nun gibt es konkrete Vorstellungen und ein Baubeginn im nördlichen und östlichen Teil der großen Brache rückt in greifbare Nähe.

Ein ganzes Zugabteil mit den Siegerarchitekten vom Büro Delugan Meissl Associated Architects aus Wien ist zur Präsentation der Entwürfe nach München-Ramersdorf gekommen. An der Stelle des provisorischen Kulturhauses sieht ihr Entwurf einen Hochhausturm vor, der mit einer öffentlichen Dachterrasse quasi seine Flügel ausbreitet. Ein großer quadratischer Durchgang lässt den Turm am äußersten Platzeck schweben und gibt den Fußgängerströmen viel Raum, um die U-Bahn, innen gelegene Geschäfte und Wohnhäuser zu erreichen. »Die Jury konnte an dieser Arbeit nicht vorbei«, erklärt der Vorsitzende des Preisgerichts, Prof. Dr. Thomas Jocher. Kein anderer der 16 Teilnehmer habe die Funktion der öffentlichen Gebäude, das Zurechtfinden und selbsterklärende Hinweise für die Bürger so deutlich gemacht. Die hervorragenden und bereits in München erprobten Wiener Wohnungsbauer haben neben dem Bürgerzentrum den Brückenschlag zu den Wohnkomplexen am besten hinbekommen. Der Tiefhof zur U-Bahn, den man eigentlich besser »versunkenen Garten« nennen sollte, gibt den Neuperlachern zukünftig Raum für grüne Begegnungen.

Die Wettbewerbsbebauung wird das Bild des neuen Quartiers zum Hanns-Seidel-Platz hin prägen. Die Landeshauptstadt München errichtet im nördlichen Teil des Geländes einen Gebäudekomplex für ein Sozialbürgerhaus und ein Bürgerzentrum mit Räumen zur stadtteilkulturellen Nutzung, einer Stadtteilbibliothek, der Münchner Volkshochschule und gegebenenfalls der Jugendkultureinrichtung FestSpielHaus. Außerdem entsteht ein neuer Zugang zum Sperrengeschoss der U-Bahn-Haltestelle Neuperlach-Zentrum. Die GEWOFAG baut im nordöstlichen Teil rund 160 geförderte Wohnungen mit Dachgärten und ein Kindertageszentrum für 75 Kinder. Der Baubeginn des Gebäudekomplexes der Stadt München ist für 2017, die Fertigstellung bis 2019 geplant. Die GEWOFAG beginnt 2016 mit dem Bau der Wohnungen, die voraussichtlich 2018 fertig werden. Insgesamt investiert die GEWOFAG rund 30 Millionen Euro.

Die Gewinner seien der

Stadt als »Superpartner« bekannt. Und sie stünden für hochwertige Wohnungen.

Der Sieger Roman Delugan sagt in seiner Rede: »Wir haben es uns nicht einfach gemacht, auch wenn wir die Kombination von Wohnungsbau und öffentlichen Gebäuden nur begrenzt für gut halten. Unser Flugdach ist eine starke Geste, die beide Bereich verbinden wird.« Bei der Turmhöhe habe man die höchstmögliche Höhe zugunsten des Gesamteindrucks nicht ausgereizt. Das Gebäude setze wie ein erhobener Zeigefinger einen Landmark zur Identifikation. »Wir machen gutes Wohnen möglich, obwohl die Lage mit der Nord-Ostseite gewisse Einschränkungen mit sich bringt. Das neue Quartier wird tagsüber belebt, aber nachts ruhig sein.« Gemessen an Wiener Verhältnissen könnte man noch drei Geschosse auf die Wohnhochhäuser draufsetzten, andererseits sei der gesamte Platz schon eine dichte Packung.

Baugenehmigung bis Ende 2014 möglich

Die Stadt wird dem Bauprojekt vielleicht schon bis Ende des nächsten Jahres zustimmen. Dann könnten die ersten Tiefbauarbeiten zügig beginnen. Wenn die gesamte Planung und der zeitliche Ablauf festgezurrt sind, werden auch die Eigentümer der südlichen Flächen mit ihren Detailplanungen beginnen. Je nach Bautempo der Stadt und der GEWOFAG entsteht dann die zweite Hälfte der Bebauung. »Es werden wahrscheinlich drei südwestliche Wohnhäuser, zwei südöstliche und ein großer südlicher Riegelbau entstehen«, sagt Michael Hammer, Geschäftsführer der Bauträger GmbH Bayern. »Wir treffen uns mit den Stadtvertretern regelmäßig und treiben die Entscheidungen voran.« Ab 2017 rechnet er mit dem Start der südlichen Großbaustelle und ihren zahlreichen Tiefgaragen.

Die Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten und des prämierten ersten Entwurfs ist noch bis zum 30. Dezember, jeweils von Montag bis Freitag von 8.00 bis 17.00 Uhr, im Forum der GEWOFAG in der Kirchseeoner Straße 3 in Ramersdorf zu sehen. bus

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