Veröffentlicht am 19.08.2015 00:00

Bücherschrank in Moosach könnte im Frühjahr kommen – Spenden willkommen


Von red

Seit Jahren setzen sich Bürger aus dem Stadtteil und der Bezirksausschuss Moosach (BA 10) dafür ein, im Viertel einen öffentlichen Bücherschrank aufzustellen.

Florian Post (SPD) Themenseite: Florian Post (SPD), Bundestagsabgeordneter München-Nord

Anwohner sollen dort zu jeder Tages- und Nachtzeit Bücher entnehmen und nicht mehr benötigte Exemplare einstellen können. Im kommenden Frühjahr könnte das Projekt nun endlich umgesetzt werden. Als Standort ist ein Platz am Moosacher Stachus vorgesehen.

Allerdings fehlen noch rund 3.000 Euro zur Finanzierung des Vorhabens. Sich abends auf dem Heimweg spontan und völlig kostenfrei eine spannende Lektüre mit nach Hause zu nehmen könnte bald auch in Moosach möglich sein. »Mehr als 700 Euro haben wir kürzlich auf dem Hofflohmarkt für den Bücherschrank zusammen bekommen«, freut sich Uli Krautwasser vom Vorstand des Kulturvereins »Die Linie 1«, der das Projekt betreut. Schon seit Jahren engagiert er sich dafür, im Stadtteil einen öffentlich zugänglichen Schrank zum Büchertauschen einzurichten.

Bislang scheiterte das Vorhaben jedoch am Widerstand der Stadt, die ihre Ablehnung damit begründete, dass in der Münchner Stadtbibliothek mit der sogenannten »Bücherkiste« bereits Möglichkeiten zum kostenfreien Büchertausch angeboten werden. »Aber dort muss man sich an die Öffnungszeiten halten. Der Bücherschrank ist dagegen auch nachts und am Wochenende zugänglich«, sagt Krautwasser.

Im vergangenen Jahr allerdings gab der Stadtrat grünes Licht für je einen öffentlichen Bücherschrank pro Stadtteil, wenn dieser von privaten Initiativen regelmäßig betreut wird. Auf der Mitgliederversammlung im vergangenen Februar hat »Die Linie 1« beschlossen, das Projekt für Moosach zu übernehmen, berichtet Krautwasser.

Gleich im Anschluss daran habe man eine zwölfköpfige Arbeitsgruppe zur Umsetzung des Vorhabens gegründet. Gemeinsam mit Vertretern des BAs habe man sich außerdem bei einer Radtour durch das Viertel im April auf die Suche nach einem geeigneten Standort gemacht.

Zur Debatte gestanden habe unter anderem der Memminger Platz und die Wendeschleife der Trambahn am Bunzlauer Platz. Gegen den Memminger Platz habe jedoch gesprochen, dass der Ort oft von Jugendlichen als Treffpunkt genutzt werde, am Bunzlauer Platz hingegen sei die Erreichbarkeit nicht optimal, weil dort eine Straße überquert werden müsse, erklärt Krautwasser.

Die Wahl sei deshalb auf

den Bereich zwischen der Straßenbahnhaltestelle am Moosacher Stachus und dem Moosacher Brunnen gefallen. »Dort soll auch eine Bank aufgestellt werden, damit man sich die Bücher, die man mitnehmen will, vorab schon einmal durchblättern kann«, kündigt die BA-Vorsitzende Johanna Salzhuber (SPD) an.

Die Bezirksinspektion habe bereits signalisiert, dass sie dem Standortvorschlag zustimmen werde. Noch nicht ganz gelöst ist allerdings die Finanzierung des Projekts. Zwar habe »Die Linie 1« schon mehr als 4.000 Euro an Spenden gesammelt, sagt Krautwasser.

Zu rechnen sei zudem mit einer Bezuschussung des BAs in Höhe von bis zu 3.000 Euro. Das vom Verein bevorzugte, witterungsresistente Schrankmodell mit selbst schließenden Türen aus Panzerglas kostet jedoch rund 10.000 Euro. »Zwar gibt es auch billigere Varianten, aber wir wollen einen hochwertigen Bücherschrank, damit unser Vorhaben auch gelingt«, so Krautwasser.

Vorbild sei der Bücherschrank am Nordbad, der Ende 2013 auf privatem Grund eingerichtet worden sei und von den Bürgern hervorragend angenommen werde.

Ein ähnliche Bereicherung für den Stadtteil könne so eine kleine, rund um die Uhr geöffnete Bibliothek auch in Moosach werden. Wer die Einrichtung des Bücherschranks finanziell unterstützen will, kann mit einer Spende dazu beitragen.

Spendenkonto:

»Linie 1«, Stadtsparkasse München,

Stichwort: »Bücherschrank« mit Name und Adresse des Spenders

IBAN: DE75 7015 0000 0028 2333 85

Bei Summen über 1.000 Euro wird der Spender durch eine Beschriftung am Bücherschrank auf Wunsch öffentlich genannt, die Spenden sind steuerlich absetzbar.

Julia Stark

north