Nach 26 Jahren Schaffenszeit hat Prof. Wolfgang Schmitt die Leitung der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie in Neuperlach an Dr. Markus Dollhopf übergeben.
Das Darmkrebszentrum ist eines der größten in Deutschland und wurde mehrfach von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Individuelle Krebstherapien werden in interdisziplinären Tumorkonferenzen mit Experten unterschiedlicher Fachgebiete gemeinsam entwickelt. Bereits in einer Zeit, in der die fächerübergreifende Zusammenarbeit noch ein Fremdwort war, brachte Prof. Schmitt unterschiedliche Disziplinen im Klinikum Neuperlach auf einer Station zusammen, um das beste Ergebnis bei der Therapie von Darmkrebs zu erzielen.
Seit 1994 sind Darmkrebs-Patienten im Klinikum Neuperlach in besten Händen. Zu verdanken ist dies maßgeblich Prof. Wolfgang Schmitt. Der Chefarzt für Gastroenterologie hatte vor 23 Jahren begonnen, Experten für den Verdauungstrakt mit Chirurgen und Krebsmedizinern an einen Tisch zu bringen. Im Rahmen
von »Tumor Boards« erhalten Patienten alle Therapieangebote aus einer Hand ein Vorteil für die Behandlung dieser komplexen Erkrankung mit vielen Behandlungsoptionen und chancen. Mit jährlich über 200 Darmkrebspatienten zählt das zertifizierte Darmkrebszentrum zu den größten in Deutschland. Insgesamt werden in den beteiligten Fachabteilungen des Zentrums über 12.000 Patienten jährlich behandelt.
Bei einem Symposium im Januar wurde Prof. Schmitt in den Ruhestand verabschiedet. Er hat die Leitung der Klinik an seinen Leitenden Oberarzt Dr. Markus Dollhopf übergeben. Die Aufbauarbeit von Prof. Schmitt würdigte Dr. Axel Fischer, Vorsitzender der Geschäftsführung im Städtischen Klinikum München: »Im Klinikum Neuperlach wurde deutschlandweit die erste interdisziplinäre Abteilung für Darmkrebs gegründet. Und das zu einer Zeit, als die Zusammenarbeit über die eigene Fachabteilung hinaus noch ein Fremdwort war. Die Orientierung am Patientenwohl war Herrn Professor Schmitt ein besonderes Anliegen.«
Dr. Fischer betonte zudem die Vernetzung mit den viszeralchirurgischen und onkologischen Abteilungen im renommierten interdisziplinären Abdominalzentrum in Neuperlach.
Der Nachfolger Dr. Dollhopf möchte das Lebenswerk von Prof. Schmitt fortsetzen. Nach dem Medizinstudium an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg fing Dr. Dollhopf 1999 im Klinikum Neuperlach an. 2010 wurde er zum Oberarzt ernannt und 2012 zum Leitenden Oberarzt. Er hat den Felix-Burda-Preis für Studienarbeiten erhalten und zählt zu den Experten für endoskopischen Ultraschall. Dr. Dollhopf betont: »Sehr wichtig ist für uns die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen.«
Der neue Chefarzt möchte die Klinik zudem schrittweise weiterentwickeln. Die besondere Expertise seines Teams sieht er bei der Entfernung von Krebs im Frühstadium per Endoskopie, aber auch bei Eingriffen an Leber, Gallenblase und Gallenwegen. Dabei steht die Zusammenarbeit aller medizinischen Disziplinen im Mittelpunkt. »Wir verstehen uns als Teamplayer und von dieser Teamarbeit profitieren unsere Patienten unmittelbar«, sagt Dr. Dollhopf. Er baut zudem
einen Schwerpunkt für palliative Endoskopie auf, der schwerkranken Menschen in der letzten Lebensphase hilft, Leiden zu lindern. Eine enge Verzahnung von stationärer und ambulanter Versorgung soll rasche Hilfe in der Klinik und die sichere Weiterbetreuung zu Hause ermöglichen. Bei einem großen Symposium im Januar 2018 haben der neue und der pensionierte Chefarzt die gesammelte Expertise ihres Teams vor Fachkolleginnen und -kollegen präsentiert.