Veröffentlicht am 20.06.2018 00:00

Tiefgarage wird als Gefahr für den Einzelhandel angesehen


Von red

Wenn man heute durch Neubiberg fährt, stellt man sofort fest, dass im Vergleich zu anderen Gemeinden das Geschäfts­leben durchaus gesund erscheint.

Artikel zum Neubiberger Bürgerentscheid

Neubiberg · Bürgerentscheid - Der Bürger hat am 1. Juli die Wahl Themenseite bezüglich der Parkmöglichkeit vor dem Rathaus im Rahmen der Planung »Bürgerzentrum Neubiberg 2022«

Eine Vielfalt von Gewerbetreibenden, ange­fangen über tägliche Versorger, findet man auch Ge­schäfte wie Weinhändler, Wolle und Stoffe, Geschenkeläden, Buchhandlung, Fotoladen, Schmuck und viele facettenreiche Gelegenheiten, hier rundum versorgt einkaufen zu können.

Nun droht Neubibergs Geschäftswelt durch Streichung von vorhandenen, oberirdischen Parkplätzen das Aus für die Zukunft, sagt der Neubiberger Gewerbeverband in seinem Schreiben. Weiter erklärt er: Der oberirdische Parkplatz an der Hauptstraße soll nach Willen der Verwaltung und des Rates einer Tiefgarage weichen. Am 1. Juli soll abgestimmt werden, Bürgerbegehren kontra Ratsbegehren.

Laut Verwaltung stehen (so gelesen auf dem Stimmzettel für die Bürgerentscheide) 110 öffentliche Parkplätze zu Verfügung. Der Gewerbeverband dazu: Diese Plätze stehen nur mit einer Anzahl von 11 Stellplätzen für die Öffentlichkeit zur Verfügung, der Rest von 99 Plätzen ist für Mitarbeiter des Rathauses und Gemeindeeinrichtungen reserviert. Oberirdisch stehen bisher 29 Plätze zur Verfügung. Im Mai wurde das Radkonzept in der Hauptstraße umgesetzt, sehr wichtig für die Sicherheit der Radfahrer, allerdings mussten 8 Parkplätze daran glauben, wieder eine Reduktion der oberirdischen Möglichkeiten um schnell mal einkaufen zu gehen.

Wer holt sich denn noch beim Metzger eine Leberkässemmel, wenn er dazu in die 200 Meter entfernte Tiefgarage einfahren muss? Und welche Mutter entlässt ihr Kind in einer verwinkelten Tiefgarage, um es sicher zur Grundschule zu bringen? Wer schleppt seine Einkäufe quer durch Neubiberg? Viele Mitbürger aus den umliegenden Gemeinden und Waldperlach kaufen gerne in Neubiberg ein. Ein Großteil kommt mit dem PKW. Falls dieser Umsatzanteil wegbricht, ist das Geschäftsleben in Neubiberg in Gefahr.

In Zeiten des Internets, fehlender, bequem erreichbarer oberirdischer Parkplätze und knapp bemessener Zeit für den Einkauf wäre dies nach dem Online-Einkaufstrend der 2. Sargnagel für die Geschäfte Neubibergs.

Das Zusammenleben, der Flair, die Vielfältigkeit und Ausstrahlung in einer Gemeinde steht und fällt immer mit den Läden, die der Ort bietet.

Warum setzt man in Neubiberg so eine vielseitige gewachsene Struktur aufs Spiel?

Keine Feste mehr, der Weihnachtsmarkt muss weichen, keine Aktionsflächen mehr während des legendären Neubiberger Straßenfestes, keine Kurzzeitparkplätze für Eltern, die ihre Kinder sicher zur Grundschule bringen, keine Möglichkeit des Parkens vor stationären Ärzten, deren Patienten abgeholt werden müssen – stattdessen eine klaffende Tiefgarageneinfahrt.

Der Gewerbeverband Neubiberg bedankt sich für die Unterstützung und bittet alle wahlberechtigten Bürger per zugestellter Briefwahl oder persönlich am 1. Juli ihre Stimme entsprechend abzugeben.

north