Veröffentlicht am 05.09.2018 00:00

Landkreis · Reise in die Vergangenheit


Von red
Der Wolfschneiderhof in Taufkirchen freut sich sehr über viele Besucher am Sonntag, 9.9.2018.	 (Foto: hw)
Der Wolfschneiderhof in Taufkirchen freut sich sehr über viele Besucher am Sonntag, 9.9.2018. (Foto: hw)
Der Wolfschneiderhof in Taufkirchen freut sich sehr über viele Besucher am Sonntag, 9.9.2018. (Foto: hw)
Der Wolfschneiderhof in Taufkirchen freut sich sehr über viele Besucher am Sonntag, 9.9.2018. (Foto: hw)
Der Wolfschneiderhof in Taufkirchen freut sich sehr über viele Besucher am Sonntag, 9.9.2018. (Foto: hw)

In Taufkirchen haben gleich zwei Denkmäler ihre Pforten geöffnet. Zum einen die Kirche St. Johannes der Täufer, die unter anderem rund 40 barocke Figuren schmücken.

Themenseite zum »Tag des offenen Denkmals«

Tag des offenen Denkmals in und um München und den Landkreisen Am 9. September 2018 »Entdecken, was uns verbindet«

Die Kirche in der Münchner Straße 10 kann zwischen 11 und 17 Uhr besichtigt werden. Um 15 Uhr wird eine Kirchenführung unter Leitung von Dr. Gotelinde Sutner angeboten.

Von 13 bis 17 Uhr hat der Wolfschneiderhof, ein Einfirsthof aus dem 18. Jahrhundert seine Pforten ebenfalls geöffnet. Die letzte Besitzerin des Hofes, Anna Seidl, war 1982 an den Folgen eines Verkehrsunfalls verstorben. Ein Jahr später erwarb die Gemeinde Taufkirchen, damals unter der Leitung von Altbürgermeister Walter Riedle das Gebäude. Dies geschah vor allem auf Anraten von Taufkirchens erstem Heimatpfleger, Ernst Kistler, der dem Gemeinderat begreiflich machte, welches Kleinod da in ihrer Gemeinde schlummert.

Allerdings gab es ein Erwachen aus dem Dornröschenschlaf erst nach umfassenden Sanierungsarbeiten, die von der Gemeinde finanziert wurden. Eröffnet wurde der rund erneuerte Wolfschneiderhof schließlich als Heimatmuseum am 7. Juni 1986. Viele Spenden sind seit dem eingegangen, um das Museum mit Leben zu füllen, aber auch so manches besondere Stück wurde auf Wunsch von Ernst Kistler, der unermüdlich im Einsatz war, hinzugekauft. Der Förderverein »Freunde des Wolfschneiderhofes« sorgt dafür, dass das Heimatmuseum nicht nur regelmäßig geöffnet, sondern auch durch Feste und Veranstaltungen mit Leben gefüllt wird.

Neben dem Museum, das unzählige spannende Exponate enthält, darunter ein komplettes Schlafzimmer aus den Jahren 1795 und 1845 und einen immer noch funktionstüchtigen Herd, der mehr als 100 Lenze zählt, wurde auch der Stadelraum ausgebaut. Er dient als Treffpunkt für gesellige und volkstümliche Veranstaltungen. Im Garten findet man zwei auffällige Holzfiguren, die aus einem Baumstamm mit der Motorsäge geschnitzt wurden. Sie stellen Hans und Anna Seidel, die letzten Besitzer des Hofes dar. Die beiden waren aber kein Liebespaar, sondern Onkel und Nichte. Stolze 2,50 Meter messen die Figuren, die von Anton Schwarzmann gestaltet wurden und seit Herbst 2015 den Garten des Anwesens schmücken.

Auch in Unterhaching darf man sich über Angebote rund um den Tag des offenen Denkmals freuen. Das Motto des diesjährigen Tag des offenen Denkmals heißt »Entdecken, was uns verbindet«. Das Organisationsteam des Heimatmuseums Unterhaching und die Pfarrei St. Korbinian haben dafür ein tolles Programm von 10.00 bis 12.30 Uhr und 14.00 bis 17.30 Uhrzusammengestellt.

Es werden folgende Einblicke an diesem Tag geboten: Weiteres im Artikel

Unterhaching · Viel zu entdecken - Tag des offenen Denkmals im Museum

Auch das Heimatmuseum der Gemeinde Sauerlach in Arget hat an diesem Tag von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Im Pfarrhof werden in der »Sonderausstellung Fotografien« an diesem Tag Bilder von zwei Sauerlacher Fotografen gezeigt: Klaus Broszat stellt Bildmomente seiner privaten Sammlung aus 14 Ländern der Welt aus. Richard Tengler zeigt seine fotografischen Farbexperimente. Im historischen Backofen auf dem Museumsgelände wird wieder Brot gebacken.

Die Museumsbesucher werden mit Kaffee, Kuchen und kalten Getränken bewirtet.

Zu sehen sind im Heimatmuseum in der Holzkirchner Straße 22 unter anderem eine Schuhmacher-Werkstatt, ein historisches Klassenzimmer, eine Bauernstube, ein altes Feuerwehrfahrzeug und vieles mehr, das Aufschluss darüber gibt, wie unsere Vorfahren früher gelebt haben. Der heimliche Star des Heimatmuseums ist aber der Troadkasten (Getreidespeicher) aus dem Jahr 1667. Damals stand er beim Garnerhof in Arget und diente im Dorf als Lagerstätte für Getreide. 1988 wurde er von dort zum Pfarrhof versetzt. Er zählt zu den ältesten und bedeutendsten Baudenkmälern im Landkreis. Besonders wertvoll sind die vielen historischen Details und Schmuckformen am Gebäude.

Aber nicht nur von außen kann man ihn bestaunen, sondern auch begehen und die vielen Exponate, die vom Leben vergangener Generationen erzählen, bewundern.

Im Erdgeschoss sind im Vorraum unter anderem Gedenksteine, Firstkreuze und ein Pestkreuz von Sauerlach zu sehen. In der Remise ist eine Ausstellung über die Flachsverarbeitung untergebracht. Im Obergeschoss, im eigentlichen Kornspeicher, werden in zwei Räumen Geräte und Kleinmaschinen zur Arbeitserleichterung in Haus und Hof und eine historische Nähmaschinensammlung gezeigt. Im Dachgeschoss werden in der Ausstellung »Vom Korn zum Brot«, beginnend mit der Getreidereinigung bis zum fertigen Brot, alle Arbeitsschritte dargestellt.

Der Taubenkogel, der zwischen dem Troadkasten und dem Pfarrhof steht, stammt aus dem Jahr 1920. Im Garten befindet sich zudem ein Steinbackofen, der nach historischem Vorbild gebaut wurde und zu Museumsfesten in Betrieb genommen wird. Drei Stunden Vorlauf braucht es, damit man darin Brot oder Ähnliches backen kann. Und auch dann muss man den Ofen zu nehmen wissen, damit am Ende auch etwas Genießbares heraus kommt. Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten.

Aber auch in anderen Gemeinden und Landkreisen locken spannende Ausstellungen und Aktionen.

Im Rahmen des Tag des offenen Denkmals werden auch Führungen in der romanischen Kirche St. Aegidius in Keferloh angeboten. Die Kirche wurde 1173 geweiht und nach der Restaurierung fand im Jahr 2013 das feierliche 840jährige Weihejubiläum mit Erzbischof Reinhard Kardinal Marx statt. Die Führungen finden von 10.00 bis 17.00 Uhr mit dem Ortschronisten und Archivar Gernot Rossmanith. Gruppen sollten sich bitte vorher anmelden unter Telefon 01 76 / 20 03 82 39 oder E-Mail grossmanith@arcor.de

Die St.-Martin-Kirche in der Feldkirchener Straße 31 in Ottendichl wurde 1315 erstmals urkundlich erwähnt und hat an diesem Tag von 12.00 bis 18.00 Uhr seine Tür geöffnet. Gleich einen Ortsteil weiter kann man in der katholischen Mariä-Himmelfahrt-Kirche den spätgotischen Saalbau mit dem eingestellten Westturm in der Johann-Karg-Straße 10 in Salmdorf ebenfalls von 12.00 bis 18.00 Uhr bewundern. Bei beiden Kirchen werden Ansprechpartner vor Ort sein, um jede offene Frage zu beantworten.

Auf dem alten Klinikgelände von 1910 bis 12 in der Leibstraße des Isar-Amper-Klinikums werden an diesem Tag eine historische, um 10.00 Uhr und eine städtebauliche Führung, um 14.00 Uhr durch Dr. Thomas Hermann und Dipl.-Ing. Christian Weigl angeboten. Der Treffpunkt für die

historische Führung ist am Kleinen Theater Haar (Casinostraße 75) und für die städtebauliche Führung an der Pforte der Leibstraße.

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