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Hohe Auszeichnung
München · Schellenberg-Preis für Münchner Forscherin Magdalena Götz
Mit ihrer Forschung über Gliazellen will Prof. Dr. Magdalena Götz Patienten helfen, die unter Krankheiten durch geschädigte Nervenzellen leiden. Foto: © Helmholtz Zentrum München
München · Alle zwei Jahre verleiht die Internationale Stiftung für Forschung in Paraplegie (IRP) den mit 100.000 Schweizer Franken dotierten Schellenberg Forschungspreis. 2018 geht die Auszeichnung zu gleichen Teilen an die Neurobiologin Prof. Dr. Magdalena Götz vom Helmholtz Zentrum München sowie Prof. Dr. Claire Jacob von der schweizerischen Universität Fribourg.
Magdalena Götz ist Direktorin des Instituts für Stammzellforschung am Helmholtz Zentrum München sowie Lehrstuhlinhaberin des Instituts für Physiologische Genomik am Biomedizinischen Centrum der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Seit Jahren beschäftigt sie sich mit den sogenannten Gliazellen im Gehirn, denen man früher lediglich eine Stütz- und Ernährungsfunktion zuschrieb. Magdalena Götz konnte zeigen, dass diese Gliazellen während der Entwicklung des Gehirns Stammzellen sind, aus denen sich alle möglichen unterschiedlichen Zellarten entwickeln – auch die Nervenzellen des Gehirns.
Erst kürzlich gelang Götz und ihrem Team ein Durchbruch bei der direkten neuronalen Reprogrammierung. Im Versuchsmodell konnten sie über 90 Prozent der behandelten Gliazellen in Nervenzellen umprogrammieren. Zudem konnten die Neurowissenschaftler im Versuchsmodell zeigen, dass transplantierte embryonale Nervenzellen zu gleichwertigen Mitgliedern eines bestehenden Nervennetzwerks heranwachsen und so die Aufgaben ihrer neuen Position vollständig übernehmen können. Langfristiges Ziel von Magdalena Götz sind neue Behandlungsoptionen für Patienten, deren Krankheiten auf geschädigten Nervenzellen beruhen.
Für ihre Leistungen wurde Magdalena Götz mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, darunter der Roger de Spoelberch-Preis, der Ernst Schering Preis, der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis sowie der Familie-Hansen-Preis. Darüber hinaus wurde ihr 2010 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen, bevor sie 2013 einen prestigeträchtigen Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates (European Research Council, ERC) erhielt.
Der im Zweijahresrhythmus vergebene IRP Schellenberg Forschungspreis ehrt Wissenschaftler, die durch wissenschaftliche Beiträge und Publikationen in renommierten Fachzeitschriften das Verständnis für Entwicklungs-, Läsions- und Regenerationsprozesse des Rückenmarks gefördert haben. Der Preis wurde 2003 ins Leben gerufen und erinnert an den 2001 verstorbenen Ulrich Schellenberg, Gründer der Züricher IFP Stiftung und Mitbegründer der IRP Stiftung in Genf.
Artikel vom 27.09.2018Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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