Diskussion um Sanierung Grundschule, Kindergarten & Hort an der Türkenstraße

Übergangslösungen

Im Spiel- und Pausenhof an der Türkenstraße wird es bald eng zugehen.	Foto: rme

Im Spiel- und Pausenhof an der Türkenstraße wird es bald eng zugehen. Foto: rme

Maxvorstadt · Eine Renovierung ist dringend erforderlich im gemeinsamen »Heim« von Grundschule, Kindergarten und Hort an der Türkenstraße.

Darüber sind sich die Eltern, die Leitungen der jeweiligen Institutionen und auch die Stadt München einig. Doch danach hört es mit der Einigkeit schon auf.

Die zentrale »Streit«-Frage: Wo sollen die Kinder während der Sanierung untergebracht werden? Bereits im letzten Juli haben Schul- und Baureferat ihre »Übergangslösung« vorgestellt: Die Schule soll in zwei Abschnitten generalüberholt werden: zuerst die eine Hälfte des Gebäudes, dann die andere. Die Schüler müssten jeweils in dem Trakt zusammenrücken, in dem die Bauarbeiter gerade nicht zugange sind. Kindergarten und Hort sollen dagegen in Containern auf dem ohnehin nicht allzu großen Pausenhof untergebracht werden, der dadurch nochmals erheblich verkleinert würde.

Kein Wunder, dass die Eltern von diesen Plänen wenig begeistert waren. Mit Nachdruck forderten sie eine Auslagerung der betroffenen Einrichtungen in die nähere Umgebung: in leerstehende Gebäude oder in eine eigens errichtete Großcontaineranlage. »Das Schulreferat versprach damals, die Vorschläge bis zum Beginn des neuen Schuljahrs zu prüfen«, erinnert sich Elternbeiratsmitglied Christopher Doherty.

Doch dann dauerte es ein halbes Jahr, bis der Bescheid kam: Eine Großcontaineranlage lasse sich aus städtebaulichen und finanziellen Gründen nicht realisieren und die vorhandenen leerstehenden Gebäude seien alle räumlich ungeeignet. Fazit: Es bleibt beim ursprünglichen Plan des Schulreferats. In der Türkenstraße rief diese Nachricht unterschiedliche Reaktionen hervor.

Grundschulrektorin Christine Urban und Kindergartenleiterin Maureen Böhnstedt sind überzeugt, dass die Stadt nach der bestmöglichen Lösung gesucht hat. Übereinstimmend erklärten sie der Münchner Zentrum-Reporterin: »Wir sind so froh, dass es endlich losgeht mit der Sanierung, dass wir dafür auch einiges in Kauf nehmen.« Der Elternbeirat der Schule zeigte sich weniger verständnisvoll. »Wir kritisieren zum Beispiel die fehlende Kooperationsbereitschaft zwischen Stadt und Freistaat bei der Suche nach Ausweichflächen«, erklärte der Vorsitzende Anton Bichler.

Trotzdem ist er davon überzeugt, dass an den Plänen der Stadt nun nichts mehr zu ändern ist. »Aber wir werden sehr genau darauf achten, dass die Belästigung der Schüler nicht überhand nimmt«, betont er. Sein Beirats-Kollege Doherty gibt sich damit allerdings nicht zufrieden. »Bis zum Baubeginn im Sommer ist noch etwas Zeit«, meint er. »Bis dahin kämpfen wir weiter um eine bessere Übergangslösung.– Unsere Kinder ha-ben ein Recht darauf!« rme

Artikel vom 21.02.2002
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...