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Bis zur Schmerzgrenze
Christine Prayon erhält Dieter-Hildebrandt-Preis
München · Die Kabarettistin und Schauspielerin Christine Prayon wird mit dem diesjährigen Dieter-Hildebrandt-Preis der Landeshauptstadt München ausgezeichnet. Dies hat der Kulturausschuss des Stadtrats auf Empfehlung der Jury jetzt beschlossen.
Die Kabarettistin kann mehr als "Birte Schneider"
Deren Begründung: "Wenn Christine Prayon als ›Diplom-Animatöse‹ (der Titel ihres ersten Soloprogramms, die Red.) die Bühne betritt, ist es für das Publikum ebenso betörend wie verstörend. Das liegt zum einen an ihrer wunderbaren Stimme und den eigenwilligen Outfits, zum anderen an den Geschichten, die sie uns erzählt. Hier geht jemand ein hohes Risiko ein, denn es werden keine gängigen Erwartungshaltungen bedient, sondern erst einmal ad absurdum geführt. Das was dann aber im Laufe des Abends folgt, ist schlicht und ergreifend komisch. Mit ihren Figuren, die sie radikal und konsequent bis zur Schmerzgrenze ausspielt, konfrontiert sie uns mit der ständig weiter um sich greifenden Volksverblödung. Frei von Klischees und den handelsüblichen Schlagwörtern oder Zoten überzeugt sie uns als präzise Analytikerin, Poetin und Satirikerin."
Größere Bekanntheit hat die Kabarettistin aus Bonn in der ZDF heute-show als "Birte Schneider" erlangt. Zuvor hat sie in München eine Schauspielausbildung gemacht und war an verschiedenen Bühnen in Deutschland engagiert.
Der mit 10.000 Euro dotierte Dieter Hildebrandt Preis wird jährlich für anspruchsvolles politisches beziehungsweise dezidiert gesellschaftskritisches Kabarett vergeben. Preiswürdig sind Künstlerinnen und Künstler aus dem gesamten deutschsprachigen Raum für ihre Einzel- oder Ensembleleistung, reine Wortprogramme oder Musikkabarett. Der Preis wird seit 2016 zur Erinnerung an den Kabarettisten Dieter Hildebrandt verliehen. Die bisherigen Preisträger sind Claus von Wagner, Josef Hader und Andreas Rebers.
Artikel vom 07.03.2019Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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