Veröffentlicht am 07.03.2023 17:06

1. Schritt ist getan

Freuen sich, dass die Vorarbeiten endlich losgehen (v.l.): Gesamtprojektleiter Markus Unterreiter, 2. Brgm. Katrin Habenschaden, Baureferentin Dr. Ing. Jeanne-Marie Ehbauer und SWM-Geschäftsführer-Mobilität, Ingo Wortmann. (Foto: Daniela Fürst)
Freuen sich, dass die Vorarbeiten endlich losgehen (v.l.): Gesamtprojektleiter Markus Unterreiter, 2. Brgm. Katrin Habenschaden, Baureferentin Dr. Ing. Jeanne-Marie Ehbauer und SWM-Geschäftsführer-Mobilität, Ingo Wortmann. (Foto: Daniela Fürst)
Freuen sich, dass die Vorarbeiten endlich losgehen (v.l.): Gesamtprojektleiter Markus Unterreiter, 2. Brgm. Katrin Habenschaden, Baureferentin Dr. Ing. Jeanne-Marie Ehbauer und SWM-Geschäftsführer-Mobilität, Ingo Wortmann. (Foto: Daniela Fürst)
Freuen sich, dass die Vorarbeiten endlich losgehen (v.l.): Gesamtprojektleiter Markus Unterreiter, 2. Brgm. Katrin Habenschaden, Baureferentin Dr. Ing. Jeanne-Marie Ehbauer und SWM-Geschäftsführer-Mobilität, Ingo Wortmann. (Foto: Daniela Fürst)
Freuen sich, dass die Vorarbeiten endlich losgehen (v.l.): Gesamtprojektleiter Markus Unterreiter, 2. Brgm. Katrin Habenschaden, Baureferentin Dr. Ing. Jeanne-Marie Ehbauer und SWM-Geschäftsführer-Mobilität, Ingo Wortmann. (Foto: Daniela Fürst)

Auf gut zehn Kilometern Schienennetz soll die U9 künftig Sendling und Schwabing verbinden, mit sechs Stationen zwischen Implerstraße und Münchner Freiheit. Am Hauptbahnhof wird ein Umstieg zur zweiten S-Bahn-Stammstrecke entstehen. Daneben sollen neue Direktverbindungen geschaffen werden, etwa vom Hauptbahnhof zur Allianz-Arena oder zwischen den Uni-Standorten in der Innenstadt, Martinsried und Garching.
„Jede große Reise beginnt mit dem ersten Schritt, und den machen wir heute“, so Katrin Habenschaden, zweite Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München, am Dienstag beim offiziellen Startschuss zum Beginn der Vermessungen am Esperantoplatz.
Genau an dieser Stelle am Rande der Theresienwiese soll es künftig einen neuen Wiesnbahnhof geben.
Mit dem Beginn der Vermessungsarbeiten geht die Planung in eine neue Phase. Seit dieser Woche laufen umfangreiche Vermessungsarbeiten. So wird das Zukunftsprojekt U9 erstmals im Stadtgebiet sichtbar.
„Die U9 ist das größte und wichtigste städtische Infrastrukturprojekt seit Jahrzehnten. Von der neuen Linie profitieren einmal unsere Kinder und Enkel“, so Habenschaden. „Ohne ein gut ausgebautes U-Bahnnetz wird die Verkehrswende in München nicht gelingen. Ich bin froh, dass der Stadtrat trotz der angespannten Haushaltslage und ungeklärten Förderung den Mut hatte, ein solches Zukunftsprojekt aufs Gleis zu setzen.“

Kräftige Finanzspritzen sind nötig

Zur Finanzierung dieses Großprojektes ist München dringend auf Fördermittel von Bund und Freistaat angewiesen. „Insgesamt liegt der Investitionsbedarf bei rund vier Milliarden Euro“, erklärt Ingo Wortmann, SWM Geschäftsführer Mobilität und MVG-Chef. Davon könne die Stadt München nur zehn bis 15 Prozent selbst aufbringen. Bis Ende der zwanziger Jahre sei mit der Entscheidung zu rechnen, ob die Finanzierung steht. Bisher gibt es noch keine Zusage.
Ein Großprojekt entsteht nicht über Nacht. Die Planungen befinden sich noch in einem sehr frühen Stadium. Die Vermessung ist eine der Grundlagen für die Vorplanung der Strecke. „In einem ersten Schritt werden Vermessungsarbeiten an der Oberfläche und in den U-Bahnhöfen durchgeführt“, erklärt Gesamtprojektleiter Markus Unterreiter.
Durch die Messdaten wollen wir den Bestand im Stadtgebiet an Gebäuden, aber auch Masten, Zäunen oder Kanaldeckeln so genau wie möglich darstellen.
Ziel sei es, die Eingriffe an der vorhandenen Bau- und Grünflächen-Substanz optimal zu gestalten und beispielsweise Bäume zu schonen. Die Platzierung der Ein- und Ausgänge der U-Bahnhöfe sei eine weitere Herausforderung, so Unterreiter.
Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Erkundung des Untergrundes entlang der zukünftigen U-Bahntrasse. Dafür werden ab Ende des Jahres Bohrkerne gezogen. Auf dieser Grundlage können die späteren Bauverfahren festgelegt werden.
Die Baureferentin Dr. Jeanne-Marie Ehbauer erläutert: „Der Beginn der Vermessungsarbeiten zur U9 markiert den Auftakt zum nächsten von drei neuen U-Bahn-Abschnitten, die in unserem Aufgabenbuch stehen. „Neben der Entlastungsspange U9 soll auch die U5 nach Pasing und Freiham verlängert werden, ebenso die U4 nach Englschalking. Das besehende Netz soll damit um 20 Prozent wachsen. Insgesamt 18 neue Bahnhöfe sollen hinzukommen. Die Verlängerung der U5 vom Laimer Platz nach Pasing ist bereits im Bau. Für die weitere Verlängerung bis Freiham sowie für die U9 hat der Stadtrat den Bau von sogenannten Vorhaltebauwerken beschlossen. „Eine mutige Weichenstellung in schwierigen Zeiten“, meint Ehbauer.
Bis die neue U-Bahn tatsächlich fährt, vergehen allerdings noch viele Jahre. Mit dem Baubeginn ist nicht vor Anfang der 2030er Jahre zu rechnen. Anfang der 2040er Jahre könnten die ersten Abschnitte der U9 in Betrieb gehen.
„Ich werde schon in Rente sein, wenn es soweit ist“, so MVG-Chef Wortmann. „Manchmal ist es frustrierend, so lange Zeiträume in Kauf zu nehmen, aber eine gute Stadtentwicklung hängt ab von guten Entscheidungen.“
„Die U9 ist ein Projekt mit großem Zeithorizont“, sagt Bürgermeisterin Habenschaden, „ein Zukunftsprojekt für die nächste und übernächste Generation von Münchner Kindln.“

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