Strom günstig auf dem eigenen Dach erzeugen und selbst verbrauchen – das ist nicht nur etwas für Privathäuser oder Industrie- und Handwerksbetriebe. Auch gemeinnützige Organisationen wie das BRK können ihre ungenutzten Dachflächen nutzen, um nachhaltigen Strom zu erzeugen. Doch neben der Nachhaltigkeit spielen auch langfristige Unabhängigkeit vom Strompreis eine Rolle.
„Der Stromverbrauch in der Geschäftsstelle und der Rettungswache ist rund um die Uhr durch den 24/7-Dienst des Rettungsdienstes recht hoch. Mit einer Kombination aus PV-Anlage und Speicher lässt sich hier eine große Autarkie verwirklichen“, so die BRK-Kreisvorsitzende Kathrin Alte. Was also lag näher, mit gutem Beispiel für die Energiewende vor Ort voranzugehen und den Großteil der Dachfläche der Gebäude der Geschäftsstelle mit PV-Modulen zu bestücken.
Die Planungen für eine 100 kWp Solaranlage mit 80 kWh Speicher starteten bereits 2022 in Zusammenarbeit mit power2nature aus Forstinning. Im Herbst 2023 wurden die PV-Module montiert, Ende 2023 die notwendige Technik inklusive Speicher installiert – und Anfang 2024 konnte die Anlage in Betrieb gehen.
„Die Anlage erfüllt die Erwartungen voll“, erklärt Kreisgeschäftsführer Manfred Barth. „In den ersten vier Monaten konnten wir im Durchschnitt 85 Prozent des Stromverbrauchs durch die PV-Anlage und den Speicher decken. Für die ersten beiden Maiwochen waren es sogar 98 Prozent, nur 2 Prozent unseres Stromverbrauches mussten wir über das Netz beziehen“, fährt Barth fort. Das liege vor allem daran, dass der 80-kWh-Speicher die Versorgung über Nacht sicherstellt. „Und die Anlage bietet auch Potential für die Zukunft“, so die Vorsitzende Kathrin Alte. Denn eben den beiden Elektro-Autos, die aktuell geladen werden, wäre in den Monaten April bis Oktober noch Luft für mindestens fünf zusätzliche Elektrofahrzeuge, die tagsüber geladen werden könnten.