Veröffentlicht am 03.04.2007 00:00

Moosach · Wir sind Monsignore

Moosach · Wir sind Monsignore (Foto: red)
Moosach · Wir sind Monsignore (Foto: red)
Moosach · Wir sind Monsignore (Foto: red)
Moosach · Wir sind Monsignore (Foto: red)
Moosach · Wir sind Monsignore (Foto: red)

Genau gesagt ist er auf der Liste von Geistlichen gelandet, die Papst Benedikt XVI. vor wenigen Wochen mit Ehrentiteln ausgestattet hat. Seither darf sich der Moosacher Pfarrer »Monsignore« nennen – wofür er aber keine Gehaltserhöhung bekommt, wie er gegenüber dem Moosacher Anzeiger lachend abwiegelt. »Aber ich freue mich, dass meine Arbeit gesehen wird.« Überhaupt gelte die Auszeichnung nicht nur ihm, sondern »all jenen, die mit mir zusammen arbeiten«.

Erfahren hat Cambensy von der päpstlichen Ehre, als ihn der Sekretär Friedrich Kardinal Wetters angerufen hatte. »Martin, du musst zum Schneider«, hatte jener gesagt – und Cambensy hatte verstanden: zum Schneider muss, wer ein neues Gewand bekommt. Einen neuen Talar mit roten Knöpfen bekommt, wer Monsignore wird: Jener Talar darf künftig bei großen Gottesdiensten getragen werden. Cambensy führte sein neues Outfit beispielsweise vor vier Wochen bei der Firmung in St. Martin aus.

In diesem Jahr steht allerdings nicht Cambensys überregionales Engagement im Mittelpunkt seines Tuns: heuer trägt er das Seine zum 1.200. Geburtstag Moosachs bei. »Schließlich ist die Geschichte von St. Martin untrennbar mit der Geschichte des Viertels verknüpft«, sagt er.

Und so wird Monsignore Cambensy am 29. April mit den anderen Moosacher Pfarrern den Festzug, bei dem ein Modell der alten Martinskirche »mitgehen« soll, segnen. Am 4. Juni wird er einen Festgottesdienst in der alten Martinskirche halten. Das Pfarrfest am 8. Juli soll diesmal vor allem den hiesigen Kindern gewidmet sein. Am 14. Juli wird eine Chornacht den Bau einer neuen Orgel einläuten. Und im Oktober soll eine »Lange Nacht der Kirchen« die Moosacher in ihre Gotteshäuser locken: »Ein Rikscha-Fahrdienst soll die Menschen dann von Kirche A zu Kirche B fahren, es wird eine Nacht voller Liturgie, Musik, Kunst – bestimmt ein tolles Erlebnis«, schwärmt Cambensy.

Seit dreieinhalb Jahren arbeitet der 47-jährige Pfarrer in Moosach. Aus vollster Überzeugung: »In Moosach wächst, was mir an München so gut gefällt: großstädtisches Flair und Vielfalt in überschaubarem Raum«, sagt er. Besonders freut er sich darauf, dass Moosach im Jahr 2010 an die U-Bahn angeschlossen ist: »Es ist spannend zu erleben, was passiert, wenn wir besser erreichbar sind. Ich hoffe, wir machen uns dann noch bewusster, was wir kulturell zu bieten haben.«

Und auch St. Martin selbst soll künftig noch mehr Menschen ansprechen: »Ich würde die Kirche gerne nach dem Vorbild einer italienischen Piazza gestalten: sie soll ein lebendiger Ort sein, in dem ein frohes Kommen und Gehen stattfindet«, sagt der bekennende Italien-Fan. »Und neue Gottesdienstformen sollen mehr Menschen als bisher in die Kirche bringen: ich denke da an Jugendgottesdienste mit guter Musik beispielsweise.«

Nadine Nöhmaier

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