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Verbindungsweg entlang der S-Bahn nach ihm benannt
Ottobrunn/Hohenbrunn · Pfarrer Siebenhärl posthum gewürdigt
Würdigen mit der Benennung eines Weges die Verdienste des jüngst verstorbenen Pfarrers Siebenhärl (v. l.) Bürgermeister Thomas Loderer, Pfarrer Christoph Nobs und Bürgermeister Stefan Straßmair. Foto: Ka
Ottobrunn/Hohenbrunn · Kurzer Weg, längere Geschichte: Dass jetzt der Verbindungsweg vom Ottobrunner S-Bahnhof entlang der S-Bahnlinie in die Nachbargemeinde Hohenbrunn nach dem am 12. Juni gestorbenen Gründungspfarrer der katholischen Pfarrei St. Magdalena, Alexander Siebenhärl, benannt wurde, hat der Gemeinderat jüngst gegen die Stimmen der SPD entschieden.
Diese hatte daran erinnert, dass der Geistliche vor 21 Jahren durchgesetzt hatte, dass das für Aufsehen sorgende Stück von Rolf Hochhuth »Der Stellvertreter« vom Spielplan des Wolf-Ferrari-Hauses abgesetzt wurde. In dem Stück war der Autor der Frage nachgegangen, ob der Papst durch sein Schweigen Mitschuld an den Greueltaten der Nazis gehabt habe.
Die SPD hatte Siebenhärl Polarisierung vorgeworfen. Er habe schon bei den Vorberatungen Kritik gehört, aber nicht damit gerechnet, dass an dieser so hartnäckig festgehalten werde, so Bürgermeister Thomas Loderer, der sich einen einstimmigen Beschluss – so wie es zu diesem Thema einen in Hohenbrunn gab – gewünscht hätte. »Ich will das aber nicht politisch bewerten«, betonte Loderer. Er montierte lieber höchst eigenhändig mit seinem Hohenbrunner Amtskollegen Stefan Straßmair das neue Schild »Pfarrer-Siebenhärl-Weg« auf Höhe der Ottostraße. Ein zweites steht bereits auf der Ortsgrenze von Hohenbrunn und Ottobrunn.
Mit von der Partie bei der eher unspektakulären Schilderaktion vor Ort war auch Pfarrer Christoph Nobs vom Pfarrverband St. Magdalena Ottobrunn/St. Stephanus Hohenbrunn. Dieser gehört mit seinen 27 Jahren zu den ältesten Pfarrverbänden der Erzdiözese München-Freising. »Durch die Benennung des Verbindungsweges zwischen Hohenbrunn und Ottobrunn entlang der S-Bahn ist die seelsorgerische Verbundenheit beider Orte sinnenfällig >begehbar<, findet nicht nur der Pfarrer, sondern auch Bürgermeister Loderer.
Nobs rückt in einem Schreiben an die Presse das Bild des mit 88 Jahren gestorbenen Siebenhärl zurecht. Bei ihm habe man immer gewusst, woran man mit ihm war, er sei kein Duckmäuser gewesen, der sich nur in seine Sakristei zurückgezogen habe. »In seelsorgerlichen Dingen war er oft erstaunlich flexibel, menschenorientiert und sogar >progressiv< auf bayerische Art«, meint Nobs. Der streitbare Priester habe seine Meinungen pointiert vertreten, so Nobs weiter, der zugleich die seelsorgerlich und karitativ hohen Verdienste von Siebenhärl hervorhebt.
Ka
Artikel vom 13.08.2008Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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