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Ortstermin an der Akademie bringt kein Ergebnis
Maxvorstadt · »Bauerntheater« um Spielplatz
Hier könnte ein Spielplatz entstehen, der Akademiepräsident ist aber dagegen. Foto: js
Maxvorstadt · Die Akademie der Bildenden Künste bleibt in ihrer Haltung zu dem vom Bezirksausschuss Maxvorstadt (BA 3) geforderten Spielplatz hart. Zwar hatte die Kanzlerin der Hochschule, Bianca Marzocca, bei einem Ortstermin Anfang Mai, bei dem auch Kultusminister Ludwig Spaenle und Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch anwesend waren, die Möglichkeit eingeräumt, im Südosten des Akademiegartens auf Höhe des Siegestors einen Bereich für Spielgeräte abzuteilen.
Bei der jüngsten Sitzung des Petitionsausschusses im Bayerischen Landtag, der das Thema derzeit behandelt, hielt Akademiepräsident Nikolaus Gerhart jedoch an seinem Vorschlag fest, den Spielplatz außerhalb des Gartens auf dem Grünstreifen an der Ecke Leopold- und Akademiestraße zu errichten. Das Stadtteilparlament jedoch will, dass öffentlich zugängliche Spielgeräte innerhalb der eingezäunten Anlage aufgestellt werden. BA-Chef Oskar Holl bezeichnete den Termin im Landtag als »Hornberger Schießen«. Er sei nicht überzeugt, dass der von der Akademie bevorzugte Standort auch den Ministern gefalle. Zudem kritisierte er auf der vergangenen Sitzung des BA die Vorgehensweise der Hochschule.
Bei der Begehung des Geländes vor wenigen Wochen sei ein »echtes Bauerntheater« veranstaltet worden. »Der Garten war voller arbeitender Studenten«, berichtete er. Sogar ein Aktmodell habe man im Grünen platziert, »und das trotz kühler Temperaturen von 15 Grad«. Als er den Park am nächsten Tag um etwa die gleiche Zeit noch einmal besichtigt habe, sei dieser allerdings komplett leer gewesen.
Auch Andreas Art, der Fraktionsvorsitzende der CSU, äußerte Kritik an der harten Haltung der Akademie. »Die Kinder werden nur herumgeschubst«, sagte er. »Die absurdesten Plätze werden vorgeschlagen, ohne daran zu denken, was für Kinder überhaupt gut ist.« Dadurch werde das Thema völlig verfremdet. Michael Bärmann (Grüne) regte an, an dem angebotenen Standort eine Kohlendioxid-Messung durchführen zu lassen. »In 70 Zentimetern Bodenabstand sind die Werte nämlich am höchsten«, warnte er.
Problematisch ist zudem die von der Akademie vorgeschlagene Öffnung des Gartens für Kinder und deren Eltern, da die Haftungsfrage bei Unfällen nicht geklärt ist. »Hierzu müssen die Juristen von Freistaat und Stadt eine Lösung finden«, sagte Holl. Georg Etscheid (Grüne) plädierte dafür, die Freifläche generell für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. »Dann soll eben die Stadt die Parkpflege und die Haftung übernehmen«, forderte er. Ruth Gehling (Grüne) wünscht sich im Akademiegarten ähnliche Verhältnisse wie am Nordfriedhof. »Dort spielen immer viele Kinder, es ist sehr belebt da«, sagte sie. Dies sei in der Anlage der Hochschule auch denkbar. Julia Stark
Artikel vom 19.05.2009Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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