Eines der größeren Bauvorhaben in Allach-Untermenzing, das von Teilen der Bevölkerung kritisch beäugt wird, ist die sogenannte Hirmerei. Mehrere Anträge, die sich darum drehten, das dreieckige, etwa 1,2 Hektar große Gelände als Frischluftschneise zu bewahren und insgesamt die Versiegelung im Stadtbezirk zu stoppen, wurden in der diesjährigen Bürgerversammlung gestellt und von den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern mehrheitlich angenommen. Auf dem Ackerland am Rande von Allach soll ein Quartier mit etwa 230 neuen Wohnungen, einer Kindertagesstätte, Geschäften und Gastronomie entstehen.
Am 4. Dezember wurde nun im Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung des Stadtrats der vorhabenbezogene Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 2164 als Satzung beschlossen. Grundlage der städtebaulichen Planung ist der Siegerentwurf aus dem vorangegangen Realisierungswettbewerb von Palais Mai, München, zusammen mit Grabner Huber Lipp, Freising. Der Entwurf sieht ein kompaktes Wohnviertel zwischen Eversbusch-, Otto-Warburg-Straße und den Gleisen der S-Bahn-Linie 2 vor. Ein massiver Gebäudekomplex umgibt unterschiedlich geformte sowie ineinander übergehende geschützte Innenhöfe. Nördlich und südlich befinden sich öffentliche Grünflächen im Umfang von etwa 0,5 Hektar mit teilweise transparenten Lärmschutzwänden.
In Richtung der von Ein- und Mehrfamilienhäusern gesäumten Eversbuschstraße sind als Übergang dreigeschossige Bauteile geplant. Die Flachdächer sollen, wie auch Teile der Fassaden, begrünt werden und gemeinschaftlich nutzbare, barrierefrei erreichbare Dachgärten aufweisen. Darüber hinaus soll Photovoltaik untergebracht werden. Die Hirmerei selbst ist autofrei konzipiert, Fahrzeuge der Bewohner finden in einer Tiefgarage Platz. Es soll Gemeinschaftsräume und eine Mobilitätszentrale geben.
Der Baubeginn soll Mitte des kommenden Jahres erfolgen. Die ersten Bewohnerinnen und Bewohner können voraussichtlich ab dem Jahr 2028 einziehen.