Unter dem Motto „Landwirtschaft im Gespräch“ haben sich Bauern aus dem Landkreis Starnberg am Gilchinger Marktplatz mit einem kleinen Bauernmarkt vorgestellt. Herzstück war der „Foodtruck“ des Bayerischen Bauernverbands (BBV). Hier gab es kostenlose Burger zum Verkosten. Trendiges Streetfood und heimische Küche passen schließlich perfekt zusammen, sind sich die Landkreisbauern einig. Der Arbeitskreis „Agrarkommunikation“ wollte mit dem Aktionstag der Öffentlichkeit den Wert regionaler Lebensmittel und ein realistisches Bild der Landwirtschaft vermitteln.
Vroni Kasper hält das ein Wochen alte braune Lämmchen vom Kasper-Hof in Rottenried fest im Arm. Gemeinsam mit weiteren Schafen der Rasse Coburger Fuchsschafe ist es in seinem Verschlag am Marktplatz ein Anziehungspunkt für Groß und Klein. Die Landwirte haben etwa 460 Schafe. Einige grasen bis in den Herbst hinein beim Gilchinger Rückhaltebecken. Ein paar Schritte weiter gibt es ein Getreidequiz. Weizen? Roggen? Hafer? Es ist gar nicht so leicht, das richtige Korn zu bestimmen. Auch die Holzkuh mit ihrem künstlichen Euter lässt sich nur mit etwas Übung melken. Nach all den Herausforderungen durften sich die Besucher mit einer Alpenburger-Kostprobe stärken. „Was ist denn drauf?“, will ein Skeptiker wissen. „Natürlich nur beste regionale Produkte”, versichert Salina Messina, die an der Theke des Foodtrucks steht. Der tourt derzeit für die Imagekampagne auf Anforderung durch die Kommunen.
Auf dem Marktplatz gibt es auch Honig aus Unering oder Grünsink, Marmelade und frischen Apfelsaft.
Nach den Bauernprotesten im vergangenen Winter haben sich einige Landkreisbauern im Arbeitskreis „Agrarkommunikation” zusammengefunden. Sie haben gemerkt, dass das Bild der Bauern in der Öffentlichkeit oft verzerrt, falsch oder lückenhaft ist, weiß der Geisenbrunner Landwirt Martin Fink. Das soll durch solche Aktionen geändert werden.
Auf die Frage nach Vorteilen von regional erzeugtem Fleisch hatte Fink im Vorfeld erklärt, dass es nicht nur die kurzen Wege seien, die dafür sprechen. Qualitätsstandards und Tierschutz seien kaum nachvollziehbar, wenn entfernt produziert wird. Fink betreibt einen konventionellen Betrieb mit Ackerfrüchten, eine Holzwirtschaft, und Ehefrau Barbara Moser-Fink hat eine Kinderreitschule.
Auch Georg und Maria-Theresia Zankl sind im Arbeitskreis. Sie haben ihren Ackerbetrieb vor drei Jahren auf Bio umgestellt. Das Unkraut wird mechanisch gejätet und auf den Regenerationsflächen wächst Klee. Max Stürzer betreibt mit Tochter Sara Ackerbau bei Gut Hüll. Neben Weizen, Soja, Ackergras, Dinkel und Raps wächst bei den Stürzers auch Urdinkel.
In der Landwirtschaft geht die Arbeit nicht aus. Am Aktionstag wird aber nicht gearbeitet. Stürzer hat zu seiner Ziehharmonika gegriffen. Gemeinsam mit Freund Sepp sorgte er für Musik.
Krönender Abschluss des Tages war der Auftritt der Kindertanzgruppe des „Guichinger Brauchtums”.