Am nördlichen Ausgang des Pasinger Bahnhofs gibt es eine unbebaute Fläche in der Gottfried-Keller-Straße, für die Bauherr Bucher Properties GmbH ein Baukörper für ein Studentenwohnheim mit 113 Appartements, Lebensmittelhandel sowie eine Eisdiele vorsieht. Im ersten Untergeschoss soll eine vom Bund geförderte und bewirtschaftete Fahrradgarage entstehen. Eine Fläche zur Unterbringung von PKW (Personenkraftwagen) ist nicht vorgesehen. Dennoch müsste der Bauherr laut des Schlüssels für Einzelhandel und Wohnungen 23 Stellplätze ausweisen.
Diese 23 Plätze sollen laut Bauherrn am Pasinger Marienplatz zur Verfügung stehen, wo Bucher Properties Hotel, Gastro und EDEKA inklusive Tiefgarage realisiert hatte. Die Luftlinie 590 Meter entfernte Garage habe die 23 geforderten Plätze, so der Bauherr in seinem Antrag an den Bezirksausschuss 21 (BA).
„Wir lehnen diese Lösung nachdrücklich ab“, bekräftigte Maria Osterhuber-Völkl (CSU), Vorsitzende des Unterausschusses Planung (UA) im BA. „Diese Situation ist nicht darstellbar! Parkplätze sind im ganzen Viertel Pasing-Nord rar. Der Einzelhandel wie auch die Wohnungen ziehen aber unweigerlich Verkehr an.“ In der Ablehnung des UA heißt es konkreter: „Die Aussage, dass keine Flächen wegen der Fahrradgarage – die durch Steuermittel hoch gefördert wird – zur Verfügung stehen, kann so nicht hingenommen werden.“
Constanze Söllner-Schaar (SPD) betonte: „Stellplätze brauchen wir in diesen engen Straßen unbedingt, auch wenn die Fahrradgarage positiv zu werten ist.“ Ingrid Standl (Grüne) nannte den Bauherren-Antrag „ein kühnes Ansinnen“ und Sven Wackermann (CSU) meinte: „So darf das nicht laufen. Der Bauherr bekommt Milliardenbeträge für die Fahrradgarage aus dem Bundeshaushalt und wird diese auch bewirtschaften. Autos müssen bedacht werden.“
Alles ziehe Verkehr an, der Bahnhof, der Einzelhandel und das studentische Wohnen. „Die 46 Stellplätze am Marienplatz bedeuten jetzt keine Massengarage. Wir müssen den Vorgang sehr, sehr kritisch begleiten“, so Osterhuber-Völkl weiter, zumal diese zu bebauende Fläche ein Dreh- und Angelpunkt im Verkehr von Pasing-Nord ist. „Ich bin gespannt, wie das ausgeht.“