Die Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) hat mit dem Bau des Hochspannungs-Erdkabels vom Umspannwerk Kleinschwabhausen zum Netzknoten in Oberbachernbegonnen. Der 18 Kilometer lange Neubau ist das bisher längste Erdkabel des Bayernwerks. Der Netzausbau soll zukünftig helfen, dass überschüssiger grüner Strom aus der Region besser verteilt werden kann. In die neue Stromleitung investiert das Bayernwerk rund 39 Millionen Euro.
„Mit der Erdkabelleitung zwischen Kleinschwabhausen und Oberbachern tragen wir einen wichtigen Beitrag zur überregionalen Energieversorgung bei“, berichtet Bauprojektleiter Bernd Igelbüscher von der Bayernwerk Netz GmbH. „Die Region erzeugt seit Jahren mehr grünen Strom als direkt vor Ort verbraucht wird. Mit der Erdkabelleitung kann diese Energie nun dorthin verteilt werden, wo sie gebraucht wird.“ Das Erdkabel verläuft durch den Landkreis Dachau bis zum Umspannwerk Oberbachern. Dabei führt die Leitung vom Umspannwerk Kleinschwabhausen durch das Glonntal, entlang der S-Bahnlinie und weiter nach Süden. Südlich von Stetten endet das Kabel als regionale Verbindung im Umspannwerk Oberbachern.
Die beteiligten Baufirmen starten jeweils gleichzeitig am Nord- und Südende der Trasse und arbeiten sich im Verlauf der kommenden Monate auf die Streckenmitte zu. Der Großteil des Erdkabels wird in offener Bauweise verlegt. Hierbei heben die Bauunternehmen einen circa 1,75 Meter tiefen Kabelgraben aus und lagern den Aushub daneben ab. Danach werden Leerrohre verlegt, in die später die Stromkabel eingezogen werden, nachdem die Grube wieder mit dem Aushub gefüllt wurde.
Die 110-kV-Stromleitung quert mehrere Staats- oder Kreisstraßen und Gewässer wie beispielsweise den Rothbach auf einer Länge von 230 Metern. Um den Verkehr und die Gewässer nicht zu beeinträchtigen, werden in diesen Bereichen sogenannte Spülbohrungen umgesetzt. Ein spezielles Spülbohrgerät bohrt zunächst einen unterirdischen Kanal und bringt im Rückzug die Leerrohre für die Kabel ein.
Die Erdkabelleitung zwischen Kleinschwabhausen und Oberbachern stellt einen wichtigen Baustein für die Energiewende in Oberbayern dar. Gerade in der nördlichen Region von München steigt der Energiebedarf durch Unternehmen und Privathaushalte bei der Transformation hin zur E-Mobilität und nachhaltiger Wärmeversorgung stetig an. Hier sichert regional überschüssiger Strom aus erneuerbarer Energie, der über die Erdkabelleitung verteilt werden kann, die Energieversorgung. Die neue Leitung erhöht aber auch die Netzstabilität und -qualität direkt vor Ort – davon profitieren die Anwohner im Landkreis Dachau und den umliegenden Landkreisen.