Bildung verbindet

In Belgien, in der Slowakei und in Griechenland befinden sich die Partnerschulen der Adold-Kolping-Berufsschule am Oberwiesenfeld. Gemeinsam machte man sich in einem digitalen Projekt Gedanken über seine Traumberufe. (F.: Carmen Torsan)
In Belgien, in der Slowakei und in Griechenland befinden sich die Partnerschulen der Adold-Kolping-Berufsschule am Oberwiesenfeld. Gemeinsam machte man sich in einem digitalen Projekt Gedanken über seine Traumberufe. (F.: Carmen Torsan)
In Belgien, in der Slowakei und in Griechenland befinden sich die Partnerschulen der Adold-Kolping-Berufsschule am Oberwiesenfeld. Gemeinsam machte man sich in einem digitalen Projekt Gedanken über seine Traumberufe. (F.: Carmen Torsan)
In Belgien, in der Slowakei und in Griechenland befinden sich die Partnerschulen der Adold-Kolping-Berufsschule am Oberwiesenfeld. Gemeinsam machte man sich in einem digitalen Projekt Gedanken über seine Traumberufe. (F.: Carmen Torsan)
In Belgien, in der Slowakei und in Griechenland befinden sich die Partnerschulen der Adold-Kolping-Berufsschule am Oberwiesenfeld. Gemeinsam machte man sich in einem digitalen Projekt Gedanken über seine Traumberufe. (F.: Carmen Torsan)

Fünf bayerische Schulen setzen neue Maßstäbe in der Zusammenarbeit mit europäischen Partnerschulen und in der Umsetzung innovativer Bildungsprojekte. Die Adolf-Kolping-Berufsschule, Am Oberwiesenfeld 10, ist eine davon.

12 Schüler des Berufsvorbereitungsjahres „Wirtschaft und Verwaltung” (eine 10. Klasse) machten sich Gedanken über ihre Traumberufe. In dem Projekt „Berufliche Träume vereinen Welten”, das ihre Lehrerin, Carmen Torsan, begleitete, haben sich die Jugendlichen im Alter von 16 bis 18 Jahren damit beschäftigt, welche ihrer Traumberufe in Deutschland und welche im Ausland möglich wären, und was für eine Ausbildung dafür nötig wäre. Das Projekt fand als internationale Online-Parnerschaft mit Schülern aus Griechenland, Belgien und der Slowakei statt. Da alle Schüler der Partnerschulen im Unterricht Deutsche lernen, konnte in dieser Sprache kommuniziert werden.

Dem Wunschberuf ein bisschen näher kommen

„Arzt” wurde bei den Traumberufen am häufigsten genannt. Das Wort bildet die Mitte eines Brainstorming-Diagrammes auf einer Seite des Online-Magazins, das als Endprodukt des Projektes nun allen teilnehmenden Schülern zur Verfügung steht und auch als Link an Freunde und Verwandte weitergegeben werden kann. Auch Polizist, Astronaut, Soldat und sogar Virologe wurden unter anderen als Taumberufe von den Schülern genannt. Manches scheint ein wenig hochgegriffen, doch fand der Schüler, der eben gerne Virenexperte geworden wäre, tatsächlich eine Ausbildung im Bereich Medizin: Er wird jetzt medizinischer Fachangestellter in einer Zahnarztpraxis. Da das deutsche Schulsystem durchlässig ist, steht ihm nach abgeschlossener Berufsausbildung die Möglichkeit offen, sich über den zweiten Bildungsweg an der BOS weiterzubilden und sich so tatsächlich ein Stück weiter in Richtung seines beruflichen Traumzieles zu bewegen; Eine Tätigkeit als Helfer in der Virologie wäre so durchaus denkbar. Ein anderer Schüler, der von einem Beruf bei der Post schwärmte, hat es – ebenfalls angeregt durch das Schulprojekt – geschafft, einen Ausbildungsplatz bei einem großen Paket-Zustellbetrieb zu bekommen.

Während der berufliche Aufstieg durch weitere schulische Fortbildung in allen am Projekt beteiligten Ländern möglich ist (Stichwort ist hier wieder das 'durchlässige Schulsystem'), ist die Wahrscheinlichkeit, seinem Traumberuf ein Stück oder ein Stückchen näher zu kommen, in Deutschland um einiges höher als in den Partnerschulen der Adolf-Kolping-Berufsschüler. Hierzulande gibt es, wie Lehrerin Carmen Torsan, betont, einfach mehr offenen Stellen.

Digitales Teamwork zwischen vier Ländern

Neben dem Kennenlernen der Möglichkeiten beruflicher und schulischer Ausbildung und Fortbildung profitierten die Schüler bei der Durchführung des Projektes auch vom Einsatz vielfältiger digitaler Medien. Es wurde mit Laptops gearbeitet und man führte Videokonferenzen mit den Partnerschülern aus den anderen drei Ländern durch, um sich über die Berufe und Möglichkeiten auszutauschen. Sogar gechattet wurde über diese Themen, beispielsweise auch über den Unterschied zwischen Träumen und in der Realität umsetzbaren Berufswünschen. Mit all diesen Formen des digitalen Austausches wird nicht nur die Medienkompetenz der Schüler, sondern auch die Sozialkompetenz und die Teamfähigkeit gefördert. Man lernt, themen- und medienbezogen zu kommunizieren und dabei das andere Land und dessen Menschen besser kennen.

Brillant gestaltetes Online-Magazin ist Endprodukt

Zum Einsatz kamen auch digitale Tools wie die speziell für Schüler entwickelte Software „Bookcreator”, die wie eine App funktioniert, und das Erstellen von kleinen elektronischen Büchern ermöglicht. Ähnlich einem Website-Baukasten beinhaltet sie Bilder zur Illustration der einzelnen Seiten und hilft auf einfache Weise zu einem präsentablen Ergebnis. In dem 35-seitigen Online-Blätterbuch stellen die Schüler ihre Traumberufe in kurzen selbstgeschriebenen Texten vor, präsentieren Diagramme und informieren über Grenzen und Möglichkeiten, in ihrem Land diesen Berufswunsch umzusetzen. Das Projekt begann im November 2023 und dauerte bis zum Mai diesen Jahres. Auch nach seinem Ende werden die Kontakte zwischen den vier Partner-Schulen weiter gepflegt, private Kontakte zwischen den Schülern sind aus Datenschutzgründen allerdings nicht möglich.

Kultusministerin Anna Stolz gratuliert den Preisträgern herzlich und betont: „Die ausgezeichneten Projekte zeigen eindrucksvoll, wie kreative und nachhaltige Partnerschaften zwischen europäischen Schulen gestaltet werden können. Bildung verbindet Europa – denn die Projekte sind innovativ, digital und ermöglichen es, über Grenzen hinweg gemeinsam an spannenden Themen zu arbeiten. Damit leisten die Schulen nicht nur einen so wertvollen Beitrag zur interkulturellen Verständigung, sondern überzeugen auch mit neuen pädagogischen Ideen.“

AKB

Die Adolf-Kolping-Berufschule ist eine von bayernweit 46 „Berufsschulen zur sonderpädagogischen Förderung”. Sie unterrichtet und fördert junge Menschen mit dem Ziel, deren individuelle Persönlichkeit zu entwickeln und sie auf den beruflichen Lebensweg vorzubereiten. Sie will sie zum Hauptschul- oder zum mittleren Schulabschluss und zum Besetehen der Berufsabschlussprüfung hinführen. Die Schüler erhalten die gleichen Abschlüsse wie an den vergleichbaren allgemeinen Schulen.

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