Nur weil etwas Gewohnheit ist, schafft das noch kein geltendes Recht. Und doch hat sich am kleinen Brunnen an der Ecke Trappentreu- / Westendstraße seit vielen Jahren eine Christbaumsammelstelle etabliert. Im vergangenen Jahr mahnte zwar ein am Brunnen aufgeklebtes Schilde, hier bitte gerade keine Tannen abzulegen. Aber die Anwohner wollen und brauchen offenbar diesen Sammelplatz. Im Januar 2024 waren die Christbäume zwar kurzfristig auf die gegenüberliegende Straßenseite nahe der Wertstoffcontainer abgelegt worden. Heuer aber sammeln die Anwohner wieder an ihrem gewohnten Platz. Denn vor allem fußläufig haben jene Stadtteilbewohner, die im westlichen Bereich des Stadtviertels, also „jenseits der Trappentreustraße“ wohnen, keine Alternativen, um ihren Christbaum zu entsorgen. Der Georg-Freundorfer-Platz, wo inzwischen eine offizielle Sammelstelle eingerichtet wurde, erscheint vielen zu weit weg. Ebenso sind die Sammelstelle an der Schrobenhausener-Schule in Laim oder der Wertstoffhof in der Tübinger Straße, der bereits im Stadtbezirk Sendling liegt, mit Christbaum im Schlepptau doch am besten mit dem Auto zu erreichen. So setzt sich nun seit vielen Jahren durch, was eigentlich untersagt es: Eine Christbaumsammelstelle an der Ecke Trappentreu- / Westendstraße. Und auch heuer zählen die Stadtteilbewohner wie jedes Jahr auf die Kulanz des Abfallwirtschaftsbetriebs München (AWM), der die Bäume wieder abholen möge. 2024 ließ sich der Betrieb dafür jedoch lange Zeit – erst Ende März wurden die Christbäume abgeholt. Heuer hofft man im Viertel auf zeitigeres Entgegenkommen.