Was die Stadtteilbewohner aus Neuhausen-Nymphenburg in diesem Jahr besonders beschäftigt hielt, war der Straßenverkehr, insbesondere das PKW-Parken im Viertel. Dies wurde in zahlreichen Bürgerschreiben an den örtlichen Bezirksausschuss (BA) und zuletzt auch bei der Bürgerversammlung deutlich. Verschiedene Nutzerbedürfnisse prallen da für den begrenzten öffentlichen Raum aufeinander. Einige Bürger wünschen sich freie Bürgersteige und wollen das Gehwegparken konsequent unterbunden wissen, andere ringen um wohnortnahe Parkplätze und suchen um Verbesserungen der Regeln für die Parklizenzgebiete.
Das jüngste Parklizenzgebiet wurde vor rund zwei Jahren im Quartier „Apostelblöcke“ eingerichtet. Hier herrschte hoher Parkdruck und auch – aufgrund dessen, wie viele vermuteten – auch starkes Gehwegparken, etwa auf der nördlichen Straßenseite in der Karl-Schurz-Straße. Als das Parklizenzgebiet eingeführt wurde, und damit die bislang nur geduldeten Gehwegparkmöglichkeiten wegfielen (dort stehen nun Haltverbotsschilder) fürchteten Anwohner, dass der Parkdruck sogar anstiege. In der Praxis aber zeigte sich das Gegenteil. Denn die vorhandenen Parkplätze sind nurmehr den Anwohnern vorbehalten. „Externe“ Parplatzsucher müssen jetzt auf andere Gebiete ausweichen. Und das tun sie zum Leidwesen der dortigen Anwohner auch, was wiederum zu Klagen aus den Nachbarquartieren zum Parklizenzgebiet Apostelblöcke führt.
„Die Aiblingerstraße gehört gerade nicht mehr zum Parklizenzgebiet Apostelblöcke und ist stark zugeparkt“, beklagte etwa ein Bürger bei der Bürgerversammlung im November. Häufig stünden Langzeitparker wie Kleinbusse oder Campingwagen am Straßenrand, was an den schon verrosteten Felgen erkennbar sei. Die Anwohner litten an der voll beparkten Straße und dem Parksuchverkehr. „Und zugleich stehen in den Nebenstraßen, wo die Anwohnerparkausweise gelten, Parkplätze leer“, beklagte der Mann. Daher beantragte er, dass der Umkreis von Flüggen-, Aiblinger- und Lachnerstraße noch ins Parklizenzgebiet Apostelblöcke mit aufgenommen werde.
Ähnlich Klagen kamen von einem Anwohner am Rondell Neuwittelsbach. Anwohner der Südlichen Auffahrtsallee ebenso wie der Alfonsstraße stehen vor gleichen Problemen und wünschen sich deswegen die Einführung von Anwohnerparkausweisen, um die belastenden Parkplatzsituation zu mildern. Beide Bürgeranträge wurden bei der Bürgerversammlung an die Stadtverwaltung empfohlen.
An die Stadt gingen zudem zwei jüngst beim Bezirksausschuss (BA) eingereichte Bürgerschreiben. Mit dem einen regt ein Bürger Verbesserungsmaßnahme in der Isensteinstraße an, wie etwa den relativ breiten Gehweg auf der linken Straßenseite durch einen Querparkbereich zu ersetzen. Ein anderer Bürger wünscht sich die Schaffung von Übergangszonen für Lizenzgebiete, sodass z.B. mit dem Anwohnerparkausweis „Apostelblöcke“ künftig auch im Lizenzgebiet „Rotkreuzplatz Nord“ geparkt werden darf.
Das Mobilitätsreferat (MOR) hat diese und weitere Bürgeranliegen aus Neuhausen-Nymphenburg nun zum Jahresende vorgelegt bekommen – und arbeitet, so hofft man im Bezirk, nun an entlastenden Lösungen für Anwohner.