Schon im letzten Herbst wurde der Freihamer Mahatma-Gandhi-Platz mit Einkaufszentren und Grünflächen fertiggestellt. Der zentrale Platz soll das Herzstück des neuen Quartiers werden. Er schließt direkt an die Bodenseestraße an und gilt als offizieller Schulweg, da auch der Campus Freiham in nur 100 Meter Entfernung beginnt. Der gesamte Platz gilt zwar als verkehrsberuhigt. Doch fahren die beiden Busse 57 und N77 über den Platz. Dazu kommen noch Baustellenfahrzeuge für diverse umliegenden Baustellen. Laut Bürgerbeschwerden an den Bezirksausschuss 22 (BA) häufen sich hier ebenfalls der Individualverkehr und das Wildparken.
Gleich vier Bürgerbeschwerden trafen im Januar im BA ein. Gefordert wurden mehr Polizeikontrollen, Poller gegen das unerlaubte Befahren des Platzes und eine Videoüberwachung des Platzes. Ebenfalls vorgeschlagen wurde, die bestehende Unterführung zur S-Bahn unter der Bodenseestraße hindurch zu verlängern.
Im BA waren die Probleme mit dem Platz bekannt. „Die Anzahl der Autos, die dadurch fahren, ist schon sehr erstaunlich“, meinte BA-Mitglied Karin Binnsteiner. „Das Problem ist bekannt“, so auch Wolfgang Bösing. „Das kommt auch regelmäßig bei den Schulen zur Sprache. Denn der Platz ist als Schulweg ausgewiesen.“ „Wir haben hier einen dringenden Handlungsbedarf“, betonte BA-Vorsitzender Sebastian Kriesel zusammenfassend. Alle Bürgeranliegen leitete der BA weiter n die Stadtreferate.
„Zusätzlich zu dieser Beschilderung, die zwar gut sichtbar ist, aber nicht von allen Verkehrsteilnehmern akzeptiert bzw. beachtet wird, werden im Frühjahr noch Fußgängerzonen-Piktogramme auf die Fahrbahn markiert“, erklärte Christina Warta, Pressesprecherin im Mobilitätsreferat. Das Baureferat verwies auf Anfrage auf die bestehende Beschlusslage vom Mai 2022. Demnach ist der gesamte Umgriff Mahatma-Gandhi-Platz/Amalie-Nacken-Straße/Rosa-Kempf-Straße/ Margarete-Vollmar-Straße/ Emilie-Maurer-Straße noch nicht fertig ausgebaut. Es folgen noch Bänke, Grünflächen, Sträucher, Bäume und insektenfreundliche LED-Beleuchtung.
Auch in der Polizeiinspektion 45 ist das Problem des Durchgangsverkehrs in der verkehrsberuhigten Zone bekannt. „Die Fußgängerzone ist bis zu ihrem Endausbau provisorisch beschildert und untypischerweise mit einer Ampelanlage ausgestattet“, erklärte Wolfgang Müller, der zuständige Sachgebietsleiter Verkehr bei der PI 45. Auch helfe der Fahrbahn ähnliche Belag nicht unbedingt bei der Verkehrsberuhigung. „Da entsteht der Eindruck für den nicht berechtigten motorisierten Individualverkehr, hier legal einfahren zu dürfen.“
Zudem gäbe es noch „regen Endausbau durch diverse Gewerke. Die überwiegende Zahl der vorgenannten Baustellenfahrzeuge parkt legal mit ausgelegten Handwerkerausweisen“, erklärte er. Der Platz bleibt im Fokus. Es wird weiter kontrolliert. Seit Oktober 2024 kamen immerhin schon 415 Verwarnungen und unzählige, abgewiesene Verkehrsteilnehmer zusammen. „Wir bleiben am Ball und kontrollieren weiter.“