Mehr Grün und bessere Aufenthaltsqualität am Leonrodplatz, das wünschen sich die Bürger aus Neuhausen-Nymphenburg ausdauernd. Bei der Bürgerversammlung im vergangenen November wurden entsprechende Anträge an die Stadt empfohlen. Einer der Anträge legte den Fokus auf die Gestaltung des Platzes vor dem neu gebauten Justizzentrum, ein anderer befasste sich mit der Gestaltung des Vorplatzes am Einkaufszentrum. Beide Anliegen prüfte das Baureferat Abteilung Gartenbau inzwischen und stellt in Aussicht, dass bei der Gestaltung beider Bereiche die Wünsche der Bürger noch einfließen könnten.
„Die Sträucher vor dem Strafjustizzentrum sollen durch Bäume ersetzt werden“, das hatte eine Bürgerin bei der Bürgerversammlung angeregt. Denn durch das neu gebaute Strafjustizzentrum an der Nord-West-Ecke des Leonrodplatzes sowie der daran angrenzenden Wohnbebauung, sei die Frischluftschneise, vom Olympiapark Richtung Süden, „quasi abgeschnitten“, argumentierte die Antragstellerin.
Das Baureferat erklärte dazu nun, dass der Vorplatz des Justizzentrums bislang nur provisorisch mit Sträuchern, Stauden und Gräsern gestaltet worden sei, da die Entwicklung des östlich neben dem Strafjustizzentrum gelegenen Grundstückes des Freistaates Bayern bislang noch ungeklärt sei. „Eine endgültige Gestaltung der Platzfläche ist vorgesehen, sobald die angrenzende Bebauung mit ihren Eingängen und sonstigen Anforderungen an die Erschließung und Nutzung feststeht“, erklärt das Baureferat. Baumpflanzungen würden dann bei der endgültigen Gestaltung der Fläche berücksichtigt.
Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) hatte zudem vor etwa zweieinhalb Jahren bereits einen Antrag gestellt und eine Gesamtplanung des Leonrodplatzes gefordert. Die Verkehrssicherheit sowie die Aufenthaltsqualität und auch die Gestaltung sollte durch ein Gesamtkonzept verbessert werden. Das Baureferat greift dies nun auf und erklärt, dass man im Rahmen einer Gesamtplanung auch die Pflanzung von Bäumen auf dem Vorplatz des Strafjustizzentrums untersuchen werde.
Bürgerwünsche sollen indes auch in die Planung des südlich am Leonrodplatz gelegenen Einkaufszentrums eingebracht werden. Eine Bürgerin hatte für die Umgestaltung vor dem Sparkassenneubau angeregt, dass z. B. die Belieferung des Supermarktes über den Leonrodplatz ablaufen möge (statt wie bisher über die Maria-Luiko-Straße), Bäume erhalten und neue gepflanzt, ein Schreibwarenladen eingeplant, Flächen für Leihräder und E-Scooter vorgesehen oder auch die Sitzbänke besser verteilt werden sollen. Für das L-förmigen Gebäude am Platz, das sich im Eigentum der Sparkasse befindet, laufen derzeit Neubaupläne.
„Für das neue Gebäude sind neben Einzelhandelsgeschäften zusätzliche Wohneinheiten und eine Tiefgarage angedacht“, erklärt das Baureferat. Eine finale Entscheidung über die Gestaltung des Gebäudes sowie über die Einfahrt und Dimensionierung der Tiefgarage stehe jedoch noch aus. „Das neue Gebäude wird die verkehrlichen Belange im Quadranten beeinflussen und gegebenenfalls mit einem Mobilitätskonzept optimieren“, davon geht man beim Baureferat aus. „Daher bestehen Wechselwirkungen zwischen dem privaten Bauvorhaben und den Anforderungen an den öffentlichen Raum, wie z. B. barrierefreie Parkplätze, Anlieferungsmöglichkeiten, Zufahrtsmöglichkeit für den Radverkehr und Radabstellanlagen.“
Einzelne Bedarfe könnten etwa in eine neu entstehende Tiefgarage verlegt werden, um mehr Gestaltungsspielraum für den Platz zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität zu schaffen. „Das Mobilitätsreferat und das Baureferat werden diese Belange gegenüber dem Bauherrn vertreten und die in der Empfehlung genannten Kriterien bei einer zukünftigen Umgestaltung der Platzfläche berücksichtigen“, verspricht die Behörde.