Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume hat das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Dr. Cecilia Scorza-Lesch ausgehändigt. Die aus Venezuela stammende Astrophysikerin wurde für ihr jahrzehntelanges und verdienstvolles Engagement um die naturwissenschaftliche Bildung von Kindern und Jugendlichen geehrt.
Dr.Cecilia Scorza-Lesch ist Astronomin und Welt(all)erklärerin“, betonte Markus Blume bei der Ordensüberreichung. „Ein echter Urknall der Wissenschaftskommunikation ist ihr neben zahlreichen anderen Erfolgen mit der Ausstellungskonzeption für das Besucherzentrum der Europäischen Südsternwarte ESO auf dem Garchinger Forschungscampus gelungen – das Gebäude ist ein Anziehungspunkt für Schülergruppen und Interessierte aus Bayern, Deutschland und dem angrenzenden Ausland.“
Dr. Cecilia Scorza-Lesch entdeckte in ihrer Heimat Venezuela bereits früh ihre Liebe zur Astronomie und studierte dort Physik. 1993 promovierte sie an der Universität Heidelberg über Galaxien. Während ihrer Forschung an der Landessternwarte in Heidelberg begann ihre Begeisterung für die Wissenschaftskommunikation und so fokussierte sie sich ab 2002 auf die Vermittlung astronomischen Wissens, unter anderem am Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg. Danach widmete sich Dr. Scorza-Lesch am Philosophischen Seminar und dem Psychologischen Institut der Universität Heidelberg der Entwicklung des naturwissenschaftlichen Denkens.
Parallel zu ihrer Tätigkeit für die Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen SOFIA Instituts am Institut für Raumfahrtsysteme der Universität Stuttgart begann sie ab2009 das Bildungskonzept für das Haus der Astronomie in Heidelberg zu entwickeln. Wegen der großen Erfolge dieses Hauses wurde die Ausgezeichnete gebeten, zusätzlich die Konzeption der Ausstellung für das Public-Outreach-Gebäude des European Southern Observatory(ESO) in Garching zu übernehmen.
Scorza-Lesch verlagerte ihren Arbeitsschwerpunkt nach München an die Fakultät für Physik der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Die Physikerin widmete sich ab 2017 mit viel Energie der Konzeption des Forums der Physik. Parallel zu dieser Aktivität begann sie, Events wie den „Girls Day“ oder den „Tag der Physik“ an der LMU zu organisieren,zahlreiche Kontakte zu Schulen zu knüpfen und ein Lehrernetzwerk zu etablieren. Zudem erstellte sie Unterrichtsmaterialien zu Themen wie Astronomie und Meteorologie und schuf den „Klimakoffer“, mit dem mit einfachen Experimenten grundlegende Effekte des Klimawandels erläutert werden. Mit ihrer Wissenschaftskommunikation bringt Scorza-Lesch Verstehen und Handeln zusammen.