Unter diesem Motto ruft in diesem Jahr die Felix Burda Stiftung zur Darmkrebsvorsorge auf. Auch die Endoskopie mit der Allgemein- und Viszeralchirurgie des Artemed Klinikums München Süd möchte sich für die Früherkennung von Darmkrebs einsetzen und von einem vorsorglichen Darmcheck überzeugen. Dr. Judith Lutz, Oberärztin Gastroenterologie/Innere Medizin, Allgemein- und Viszeralchirurgie, wurde in der Endoskopie begleitet und klärt im folgenden Interview auf.
Warum ist es so wichtig zum Darmcheck zu gehen und wie oft ist dieser nötig?
Dr. Lutz: Darmkrebs ist aktuell in Deutschland die zweit- bis dritthäufigste Krebstodesursache. Jedoch könnte durch die Darmkrebsvorsorge die Erkrankung bei einigen Menschen vollends verhindert werden. Aus gutartigen Schleimhautveränderungen entstehen häufig bösartige. Diese Vorstufen, auch Polypen genannt, können im Rahmen der Darmspiegelung erkannt und gleichzeitig direkt entfernt werden. Dadurch erzielen wir eine drastische Senkung der Erkrankungsrate an Darmkrebs. Daher sprechen wir von dem „Deal Deines Lebens“.
Der Darmcheck wird bei Frauen ab 55 und bei Männern ab 50 Jahren empfohlen. Dieser inkludiert zwei Darmspiegelungen im Abstand von 10 Jahren sowie je einen Stuhltest alle zwei Jahre. Je nach Sauberkeit und Art der entfernten Polypen sind Kontrollen in festgelegten Zeiträumen erforderlich.
Wie läuft die Vorbereitung zu einer Darmspiegelung bei Ihnen ab?
Dr. Lutz: Zunächst findet ca. 5 bis 7 Tage zuvor in unserer viszeralmedizinischen Sprechstunde ein Vorgespräch zu Anamnese und Aufklärung statt. Die nötigen Abführmittel erhält der Patient von uns. Es handelt sich hierbei um moderne und angenehme Präparate mit Zitronen- oder Orangengeschmack, wovon lediglich am Vortag der Untersuchung ca. zwei Gläser getrunken werden müssen. Die Abführvorgänge einschließlich vorherigem Ernährungsplan werden in der Sprechstunde ausführlich erklärt.
Bekommt man während des Eingriffes etwas mit?
Dr. Lutz: Nein, die Untersuchung ist für den Patienten komplett schmerzfrei. Er befindet sich während des gesamten Eingriffes in einer „sanften Dämmerschlafnarkose“.
Wieso sind Ängste vor der Darmspiegelung unbegründet?
Dr. Lutz: Während der Untersuchung werden die Patienten kontinuierlich mit einem Monitor überwacht, welcher die Sauerstoff-Sättigung, EKG, Blutdruck und Puls aufzeichnet. Zudem wird die Versorgung mit Sauerstoff über eine kleine Nasenbrille gewährleistet. Die Untersuchung dauert insgesamt nur ca. 20 bis 30 Minuten. Darmspiegelungen sind für uns Routineeingriffe und Risiken sowie Nebenwirkungen der Narkose sehr gering. Des Weiteren sind Ängste vor einer eventuellen Krebsdiagnose eher unbegründet. In etwa 99% der Darmuntersuchungen wird kein Krebs festgestellt. Allgemein gilt jedoch, dass je frühzeitiger Krebs erkannt wird, desto besser sind auch seine Behandlungsmöglichkeiten. Ich sage immer: Die Darmspiegelung schützt Sie und es ist wesentlich schlimmer an Darmkrebs zu erkranken!