Veröffentlicht am 09.12.2024 08:40

„Das Café Steinchen soll bleiben“, dafür stimmte knapp die Hälfte der Anwesenden bei der Bürgerversammlung


Von Beatrix Köber
Die Schwestern Laura (links im Bild) und Alexa Steinke betreiben seit viereinhalb Jahren das „Café Steinchen“ in der Agnes-Bernauer-Straße. (Foto: Felix Thomann)
Die Schwestern Laura (links im Bild) und Alexa Steinke betreiben seit viereinhalb Jahren das „Café Steinchen“ in der Agnes-Bernauer-Straße. (Foto: Felix Thomann)
Die Schwestern Laura (links im Bild) und Alexa Steinke betreiben seit viereinhalb Jahren das „Café Steinchen“ in der Agnes-Bernauer-Straße. (Foto: Felix Thomann)
Die Schwestern Laura (links im Bild) und Alexa Steinke betreiben seit viereinhalb Jahren das „Café Steinchen“ in der Agnes-Bernauer-Straße. (Foto: Felix Thomann)
Die Schwestern Laura (links im Bild) und Alexa Steinke betreiben seit viereinhalb Jahren das „Café Steinchen“ in der Agnes-Bernauer-Straße. (Foto: Felix Thomann)

„Das Café Steinchen soll bleiben“, so wünschen es sich viele Stadtteilbewohner. Auch bei der Bürgerversammlung setzten sich Fürsprecher für den Erhalt des Cafés ein, das als Zwischennutzung auf dem Gelände an der Agnes-Bernauer-Straße 77 von den Schwestern Laura und Alexa Steinke betrieben wird. Anlass dazu, dass gleich vier Anträge mit ähnlichem Wortlaut gestellt wurden, bot die Information, dass auf dem Grundstück ein zweites Alten- und Servicezentrum (ASZ) für Laim entstehen könnte. Der Bezirksausschuss Laim (BA 25) hatte sich dafür eingesetzt und kürzlich einen entsprechenden Antrag verabschiedet.

Vor rund viereinhalb Jahren hatten die Schwestern Steinke mit breiter Unterstützung des örtlichen Bezirksausschusses (BA) ihre Pläne verwirklichen können und auf der Fläche neben der Grund- und Mittelschule ihr Café eröffnet. Neben Kulinarik gibt es hier auch Konzerte, Lesungen, aber auch Workshops und Familienevents. Längst hat sich das Café als wichtiger Treffort für Jung und Alt, Familien, Kunstinteressierte oder Kaffeegenießer etabliert. Die Laimer hatten auf einen solchen Ort schon lange gewartet und das „Steinchen“ daher dankbar angenommen. Dass es mit dem Café einmal enden könnte, lässt nun Proteste laut werde. „Das Café leistet einen wichtigen Beitrag für das kulturelle und gesellschaftliche Leben in Laim“, argumentierte eine der Antragstellerinnen kürzlich bei der Bürgerversammlung. „Verbindend“ sei das Café, wo Menschen zusammenkommen und Kultur, zumeist kostenfrei, erlebt werden kann. „Zum Wohl des Viertels und seiner Bewohner“ müsse das Steinchen bleiben, wo es ist, bekräftigen andere Antragsteller. 89 Bürger stimmten bei der Versammlung für, 83 gegen die Anträge. Die Betreiberinnen selbst wollen gern bleiben. Auf Anfrage erklärt Alexa Steinke: „Der Standort ist uns sehr wichtig. Denn wir sind dort inzwischen etabliert und ein Umzug wäre sehr schade.“

„Wurden nicht informiert“

Dass es einmal einen Umzug geben würde, war jedoch von Anfang an klar. Jahre lang war das städtische Grundstück an der Agnes-Bernauer-Straße 77 als Lehrerparkplatz genutzt und zugleich für einen angestrebten Schulerweiterungsbau vorgehalten worden. Es wurde den Steinke-Schwestern zunächst nur für ein Jahr für die Zwischennutzung zugesichert und dann verlängert. Inzwischen hat die Stadt das Nachbargrundstück erworben, wodurch sich neue Planungsmöglichkeiten ergeben (wir berichteten in der KW 44). Der BA setzte sich dafür ein, dass hier ein zweites ASZ entstehen möge, aber auch die Bedarfe der Schule und Möglichkeiten für geförderten oder preisgedämpften Wohnungsbau geprüft werden. Ein umfassendes Konzept wünscht man sich schon für das kommende Jahr. Die Steinke-Schwestern aber erreichte diese Info nur über die Medien. „Uns war immer klar, dass es eine Zwischennutzung ist, aber wir hatten die Hoffnung, dass es länger dauert“, erklärt Alexa Steinke. „Wir hatten eigentlich immer einen guten Draht zum BA. Aber jetzt wurden wir gar nicht informiert.“

Wenig Platz, viele Bedürfnisse

„Um mehr Verständnis“, bei den vielen Café-Fürsprechern warb nun Carsten Kaufmann (SPD) bei der jüngsten BA-Sitzung. Wenig Platz und viele Bedürfnisse brächten Druck auf die wenigen städtischen Flächen im Viertel. Schon lange suche man nach Platz für ein zweites ASZ, das nun verwirklicht werden könnte. Martin Beier (Grüne) sowie Alexandra Gaßmann (CSU) hätten sich zudem gewünscht, dass die Stadtverwaltung direkt bei der Bürgerversammlung die Hintergründe erklären hätte, statt den Eindruck stehen zu lassen, es gäbe die Möglichkeit das „Steinchen“ dauerhaft vor Ort zu erhalten. Der BA hält indes einig an seiner Haltung fest und setzt darauf, dass in den nächsten Jahren gebaut wird.

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