Das Multikulturelle Jugendzentrum (MKJZ) gehört für zahlreiche Kinder und Jugendliche aus dem Westend im Alter zwischen acht und 21 Jahren zum wichtigen Treffort. Nach der Schule wird hier zusammen gespielt, gesprochen oder „gechillt“, aber auch Rat gesucht. Seit 60 Jahren besteht das Jugendzentrum im Viertel – derzeit im Ausweichquartier am Georg-Freundorfer-Platz, weil am eigentlichen Standort in der Westendstraße das neue Haus gebaut wird. Mitten hinein in diese Umbruchszeit fällt nun der Neubeginn von Nicole Schäfer als der neuen Leiterin des MKJZ.
Das Westend ist multikulturell und feiert dies auch regelmäßig mit verschiedenen Festen, interkulturellen Projekten und Initiativen. Einen wichtigen Pfeiler stellt dabei seit jeher das MKJZ dar. Kinder und Jugendliche aus über dreißig Kulturen besuchen das Jugendzentrum regelmäßig. Für die neue Leiterin Nicole Schäfer ist dies aber nichts allzu Besonderes, sondern eher ein Selbstverständnis: „In der Offenen Kinder- und Jugendarbeit ist Interkulturalität ein fester Bestandteil, das war in meiner bisherigen Tätigkeit nicht anders“, erklärt sie. Die Kinder- und Jugendarbeit im Kreisjugendring (KJR) München-Stadt, unter dessen Trägerschaft auch das MKJZ steht, sei auf eine diverse Zielgruppe ausgerichtet. „Der pädagogische Umgang mit Vielfalt gehört zum Alltag in den Einrichtungen und Projekten“, erklärt sie. Auch im Viertel ist sie schon gut „angekommen“: „Ich habe im Westend schon viele verschiedene Menschen kennengelernt und das Viertel kenne ich schon seit meiner Kindheit.“
Nicole Schäfer ist fast schon ihr halbes Leben beim KJR München-Stadt, wie sie selbst sagt, und dort als Sozialpädagogin seit vielen Jahren in verschiedenen Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit tätig. Im Oktober hat sie die Leitung des MKJZ übernommen und wird hier manches Altbewährtes weiterführen, anderes hinzufügen: „Wir werden uns noch mehr im Stadtteil und am neuen Standort vernetzen und an den Kunst- und Kulturtagen beteiligen. Auch das gemeinsame Frühstück mit den Kindern und Jugendlichen am Samstagvormittag werden wir beibehalten.“ Der Kinder- und Jugendrat sei und bleibe zudem ein fester Bestandteil der Einrichtung. Neue Angebote sind indes im Bereich der Mädchenarbeit und im Sportbereich geplant.
Vieles ist für das Jugendzentrum im Westend gerade im Wandel. Vor etwa einem Jahr zog das MKJZ von der Westendstraße 66a in die Interimseinrichtung am Georg-Freundorfer-Platz. Manche junge Menschen im Viertel müssen sich mit dem neuen Standort nach wie vor anfreunden. Zudem gingen der langjährige Einrichtungsleiter sowie eine weitere Kollegin in den Ruhestand. „Aber ein Umbruch ist immer auch ein Neuanfang und diese Herausforderung werden wir gemeinsam als neu gebildetes MKJZ-Team meistern“, da ist Nicole Schäfer zuversichtlich. „Wir sind bereits in die Planung der Kunst- und Kulturtage im Westend eingebunden und freuen uns, den schönen Park direkt vor unserer Haustür für verschiedene Angebote nutzen zu können.“ Und auch auf das neue Haus, das gerade an der Westendstraße entsteht, freue sich das MKJZ schon. Vieles sei geplant, was spannende Freizeitangebote für die Kids aus dem Westend ermögliche: „Angefangen vom Tonstudio bis hin zur multifunktionalen Sporthalle freuen wir uns schon sehr auf die Gestaltung des neuen Hauses. Auch die Vereine aus dem Viertel sollen hier weiterhin einen Ort für ihre Trainings- und kulturellen Angebote finden.“ Im Frühjahr 2027 soll der Neubau fertiggestellt und betriebsbereit sein.