Veröffentlicht am 07.09.2024 00:00

Der Schulstart steht bevor - Spannung bei den Erstklässlern

Zum Schulanfang einen Ausflug in die Schlierseer Berge. (Foto: Markus Wasmeier)
Zum Schulanfang einen Ausflug in die Schlierseer Berge. (Foto: Markus Wasmeier)
Zum Schulanfang einen Ausflug in die Schlierseer Berge. (Foto: Markus Wasmeier)
Zum Schulanfang einen Ausflug in die Schlierseer Berge. (Foto: Markus Wasmeier)
Zum Schulanfang einen Ausflug in die Schlierseer Berge. (Foto: Markus Wasmeier)

Wie immer sind die Ferien für die meisten Schüler und Schülerinnen wieder einmal viel zu schnell vergangen. Und dann liegen einem die Eltern schon in den Ohren, man soll doch den Schulranzen schon einmal herrichten und die Stifte spitzen. Bei manch einem findet sich dabei dann auch noch eine Brotzeitbox aus dem Juli, was eher zu den grausligen Erfahrungen gehört.

Wie war das denn wohl früher mit den Schulkindern? Klar war die Schule etwas besonderes und wurde geschätzt, denn ansonsten mussten die Kinder bereits in jungen Jahren arbeiten, bei den Bauern auf dem Hof und in den Städten auch in Fabriken oder je nach Region auch in Bergwerken.

Die allgemeine Schulpflicht wurde 1802 in Bayern eingeführt

Dass die Kinder aber jeden Tag gern und fröhlich in die Schule spaziert sind, ist natürlich eine äußerst romantische Vorstellung. Genau wie die Kinder heute hatten Sie ebenfalls eine Menge Unsinn im Kopf und nicht immer Lust aufs Lernen. Außerdem war der Schulweg für die Kinder von außerhalb beschwerlich, speziell im Winter. Und die Lehrer waren von einem anderen Schlag als heute. Und Schlag kann man dabei wörtlich nehmen, denn es gab die Prügelstrafe, das in-der-Ecke- stehen war noch die harmloseste Form der Bestrafung. Von einem Lehrer wurde mir berichtet, der freche Schüler in die Kohlekiste steckte und sich dann darauf setzte! Sie sehen, zimperlich war man früher nicht, vielleicht haben Sie selbst auch noch die eine oder andere Erfahrung gemacht. Deswegen ist die Entwicklung schon gut und es ist immer nett, wenn man die Erstklässler zu Schulbeginn sieht, wie sie sich aufgeregt auf ihren ersten Schultag freuen. Und so soll es auch sein, wenngleich man sich natürlich nicht auf jeden Schultag freut, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen, ich war nämlich lieber draußen beim Spielen oder Skifahren statt auf der Schulbank. Aber das müssen Sie ja nicht weitererzählen!

Bei uns im altbayerischen Dorf haben wir auch ein kleines Schulzimmer eingerichtet, mit alten Schulbänken und verschiedenen Unterrichtsmaterialien aus längst vergangenen Zeiten, wie etwa eine alte Schautafel, Griffelkästen und Schiefertafeln, die heute kein Schüler mehr kennt. Andere Dinge hingegen haben sich kaum verändert. Wenn man die Setzkästen mit den Buchstaben anschaut, mit denen die ersten Wörter gesetzt werden, dann findet man die auch heute noch ganz ähnlich im Einsatz. Vielleicht haben Sie ja einen Erstklässler in der Familie? Wie wäre es zum ersten Schultag mit einem Ausflug in die Vergangenheit? In unserem altbayerischen Wirtshaus können sich die ABC-Schützen selbstgemachte Kräuterlimonade schmecken lassen oder einen unserer hausgemachten Kuchen verspeisen, denn der erste Schultag war bestimmt anstrengend und hat hungrig gemacht. Außerdem finden sich in unserem Freilichtmuseum nicht nur in unserem »Klassenzimmer« einmalige Fotomotive für ein Bild mit der Schultüte.

Übrigens, die Schultüte ist eine vergleichsweise junge Tradition, die sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte. Die Kinder haben Zuckertüten zum versüßen des Schulanfangs bekommen, die mit der Zeit immer größer wurden, sie waren auch in gewisser Weise ein Statussymbol. Später dann fanden neben Süßigkeiten auch Schulgegenstände und Spielzeuge ihren Weg in die Schultüte.
Vielleicht haben Sie jetzt Lust bekommen einen Familienausflug zum Schulanfang zu unternehmen.

Ich freue mich auf alle Fälle auf Ihren Besuch
und kommende Woche ganz besonders über den Besuch von Erstklässlern!
Ihr Markus Wasmeier

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