Die U21-Mannschaft des TSV 1860 München darf nach dem 17.Spieltag die Herbstmeisterschaft in der Bayernliga Süd feiern. Mit einem späten 3:1 (0:1) über den TSV 1896 Rain/Lech sicherte sich das Team von Löwen-Ausbilder Felix Hirschnagl in der Nachspielzeit den inoffiziellen Titel. Zum Ende einer Englischen Woche mit drei Partien schien den jungen Löwen gegen das Tabellenschlusslicht zunächst etwas die Kraft auszugehen. „Es war super eng gegen einen Gegner, der mit dem Rücken zur Wand steht. Für uns war es eine Energieleistung nach einer kräftezehrenden Woche”, beschrieb Hirschnagl den Spielverlauf.
Die Gäste aus dem schwäbischen Landkreis Donau-Ries verlangte den jungen Löwen vor 120 Zuschauern in der Kies-Arena in Gilching viel ab und ging nach einer knappen halben Stunde Spielzeit überraschend in Führung. Marc Sodji kam nach einem missratenen Einwurf der Hausherren 30 Meter vor dem Tor an den Ball und überwand mit einer Bogenlampe Schlussmann Paul Bachmann zum 0:1 (26. Min.). Hirschnagl befand: „Rain ist keine schlechte Mannschaft. Wir waren nicht so gut im Kombinationsspiel und auch im Pressing, was uns die bisherige Saison ausgezeichnet hat, daher mussten wir heute viel leiden.”
Erst nach dem Seitenwechsel bekamen die Weiß-Blauen etwas mehr Zugriff auf die Partie. In Noah Klose und Philip Kuhn wirbelten zwei frische Offensivkräfte. Evarist Samey hob einen Ball in den Strafraum auf Klose, der sich das Leder mit der Brust annehmen wollte, dabei aber von seinem ungestüm anrennenden Gegenspieler von hinten zu Boden gestoßen wurde. Der Unparteiische hatte freie Sicht auf die Szene und entschied sofort auf Strafstoß. Routinier Gilbert Diep traf sicher zum 1:1-Ausgleich (56. Min.).
In der Schlussphase der Partie überschlugen sich dann die Ereignisse. Um ein Haar wären die Gäste erneut in Führung gegangen. Ein Distanzschuss von Rains Jake Parish aus 25 Metern klatschte an die Querlatte. Auf der Gegenseite führte erneut ein Elfmeter zu einem Treffer. Wieder war Klose beteiligt. Sein Gegenspieler Rainer Altin Maxhuni leistete sich im Fünfmeterraum vor den Augen des Schiedsrichters ein übles Foul mit Tätlichkeit und erhielt dafür die Rote Karte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Klose selbst zum 2:1 ((90. Min.+2). Drei Minuten später entschied Mike Gevorgyan die Begegnung, er nahm ein Zuspiel von Cristian Leone auf und traf von der Strafraumgrenze aus unhaltbar für Torhüter Fabian Eutinger zum 3:1-Endstand (90. Min.+5).
Die Münchner Löwen bleiben durch ihren Erfolg Tabellenführer vor dem Regionalliga-Absteiger SV Schalding-Heining. Als „schöne Momentaufnahme” bewertete Hirschnagl die Herbstmeisterschaft für seine Mannschaft. „Die Jungs haben sich das verdient, weil sie immer Gas gegeben haben.” (as)