Es gibt Menschen in Allach, die zeigen wollen, dass sie keine Vorbehalte gegen Flüchtlinge haben. Nach den vielen Einwänden und Bedenken von Bürgern gegen die auf einem Acker an der Servetstraße geplante Unterkunft für rund 290 Menschen aus der Ukraine und anderen Kriegsgebieten meldet sich nun als Gegenpart die Bürgerinitiative „Der Westen ist bunt” zu Wort. Vor der letzten Bezirksausschuss-Sitzung traten rund 50 Menschen, darunter die Mitgründerinnen der Initiative, Suny Kim und Diana Brand, mit Plakaten und Wortbeiträgen für den Bau der Unterkunft und ein friedliches und respektvolles Miteinander aller Menschen ein.
„Wir zeigen Solidarität mit den Schwächsten in unserer Gesellschaft. Themen wie Umweltschutz dürfen nicht gegen Menschen ausgespielt werden”, heißt es in einer Pressemitteilung von „Der Westen ist bunt”. Die Argumente der Gegner der Unterkunft seien vorgeschoben, betonte Diana Brand während der Kundgebung vor der Grundschule an der Theodor-Fischer-Straße. Die Stadt habe alles geprüft und auch die Begründung widerlegt, dass es sich bei der vorgesehenen Fläche um eine Frischluftschneise handle.
„Die Leute lassen sich vor einen Karren spannen”, meinte Suny Kim angesichts der Tatsache, dass ein Stückchen weiter Anhänger der Bürgerinitiative (BI) „Allach Living” erneut gegen den geplanten Containerbau demonstrierten. Auch Lea Hehnen vom Münchner Flüchtlingsrat warnte vor der problematischen Argumentation von „Allach Living”, die die Gruppierung zumindest offen für Rechte mache. Jeder Allacher solle sich bewusst sein, mit welchen Leuten er sich da möglicherweise auf die Straße stelle, sagte sie.
Um geflüchteten Menschen Schutz bieten zu können, müsse man auch angemessene Unterkünfte bereit stellen, konstatierte Diana Brand. „Ich bin hier, weil es um Menschen geht. Sie haben Schlimmes erlebt und alles verloren. Reichen wir ihnen die Hand. Allach hat Platz für Menschen.”