„An die meisten der Männer, Frauen und Kinder erinnert kein Grabstein, und die genauen Todesumstände bleiben unbekannt“, erklärt der Bezirksausschuss (BA), der alljährlich die Namenslesung zum Gedenken an einstige jüdische Nachbarn veranstaltet. „Wir wollen ihrer gedenken und ihre Namen nennen.“
In der sogenannte „Reichspogromnacht“, der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten im gesamten damaligen Deutschen Reich Synagogen und viele andere jüdische Einrichtungen und Geschäfte. Menschen wurden aus ihren Wohnungen vertrieben, verhaftet oder getötet. Auch in München griff in dieser Nach große Zerstörung um sich. In Folge wurden zahlreiche jüdische Münchner Bürger in Konzentrationslager deportiert und getötet. Im Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg erinnert man sich mit einer Gedenkveranstaltung an sie und liest ihre Namen und Lebensdaten laut vor. Auch Schüler der Schulen aus dem Stadtbezirk beteiligen sich an der Lesung.
Die Gedenkveranstaltung findet am Donnerstag 7. November von 14 bis 16 Uhr am Platz beim Bücherschrank – Ecke Nymphenburger Straße / Ruffinistraße / Waisenhausstraße statt. Im Anschluss an die Lesung veranstaltet „Kultur im Trafo“ (Nymphenburger Str. 171 a) in Zusammenarbeit mit der Geschichtswerkstatt Neuhausen einen Vortrag von Franz Schröther, in dem es um den Terror der Hitlerjugend in Nymphenburg am 8. November 1938 geht. Beginn des Vortrags ist ca. 16 Uhr.