Der Klimawandel und die Zunahme extremer Wetterereignisse stellen Städte und Gemeinden vor große Herausforderungen. Die 18.500 Einwohner zählende Gemeinde Ismaning reagiert darauf mit vorausschauenden, digitalen Lösungen. Zusammen mit dem unabhängigen Beratungs- und IT-Unternehmen msg hat die Gemeinde ein sogenanntes „Smart City-Reallabor” ins Leben gerufen, um digitale Technologien zum Schutz vor den Folgen des Klimawandels zu testen. Der erste Schritt des Projekts ist die Entwicklung einer detaillierten Hitzekarte, die besonders gefährdete Gruppen wie Senioren, Menschen mit Vorerkrankungen sowie Säuglinge und Kleinkinder vor den gesundheitlichen Risiken durch extreme Temperaturen warnen soll.
Im Gemeindegebiet wurden an ausgesuchten Stellen Sensoren installiert, die kontinuierlich die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit erfassen. Die gesammelten Daten werden auf das Gemeindegebiet hochgerechnet und in einer Hitzekarte abgebildet, um zu zeigen, wie heiß es in Ismaning ist. Ziel ist es, Handlungsempfehlungen für die am stärksten betroffenen Menschen zu entwickeln und die Bürger besser auf künftige Hitzewellen vorzubereiten. Sie sollen sich informieren und gezielt reagieren können.
Das Smart-City-Reallabor bietet die Möglichkeit, gemeinsam mit der Gemeinde noch weitere innovative Lösungen zu entwickeln. So sollen neben der Hitzekarte auch Daten für die optimierte und ressourcenschonende Baumbewässerung eingesetzt werden. „Wir testen praxisnah neue Ansätze, um die Lebensqualität in Ismaning stetig weiter zu verbessern”, erklärt Bürgermeister Dr. Alexander Greulich. Das Projekt ziele darauf ab, nicht nur kurzfristige Maßnahmen zur Hitzeprävention zu schaffen, sondern auch langfristig Lösungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu erarbeiten.
In den kommenden zwei Jahren wird das Sensorsystem weiter ausgebaut. Mit digitalen Technologien sollen ökologisch relevante Daten zu gesammelt werden, damit man den Klimaschutz weiter verbessern kann. Das Reallabor wird schrittweise erweitert und kann flexibel auf aktuelle Bedürfnisse der Gemeinde reagieren. „Mit dem Reallabor möchten wir nicht nur die Hitzeprävention stärken, sondern auch wichtige Daten für eine nachhaltige, smarte Stadtentwicklung gewinnen”, erklärt msg-Aufsichtsratsvorsitzender Hans Zehetmaier.
Als Klimaschutzgemeinde engagiert sich Ismaning seit Jahrzehnten aktiv für den Umweltschutz und eine nachhaltige Energieversorgung. Dabei setzt sie auf innovative Technologien und erneuerbare Energien, um den CO₂-Ausstoß zu reduzieren und langfristig eine klimafreundliche Entwicklung zu fördern.