Veröffentlicht am 06.11.2020 12:09

Ein gutes Dreiergespann

Es gibt eine Auswahl an idyllischen Badeseen im Münchener Norden.  (Foto: Daniel Mielcarek)
Es gibt eine Auswahl an idyllischen Badeseen im Münchener Norden. (Foto: Daniel Mielcarek)
Es gibt eine Auswahl an idyllischen Badeseen im Münchener Norden. (Foto: Daniel Mielcarek)
Es gibt eine Auswahl an idyllischen Badeseen im Münchener Norden. (Foto: Daniel Mielcarek)
Es gibt eine Auswahl an idyllischen Badeseen im Münchener Norden. (Foto: Daniel Mielcarek)

Das Meer ist weit weg, daher baggerte sich der Münchner seine Bademöglichkeiten in der Stadt selbst. Naherholungsmöglichkeiten gibt es vor der Haustür oder im Nachbarstadtteil, etwa in der Fasanerie, Lerchenau oder Feldmoching: Der Münchner Norden bietet Badeoasen, die allesamt kleine Highlights des Münchner Stadtgebiets sind.
Die Vielfältigkeit der Badeseen im Münchner Norden ist größer als so manch einer zu denken vermag. Etwa der beschauliche Fasanerie- und Feldmochinger See oder der von Häusern umarmte Lerchenauer See bilden einen interessanten Kontrast.
Als Dreiseenplatte nordwestlich des Olympiaparks ziehen sie nicht nur die Bewohner des Bezirks Feldmoching-Hasenbergl an. Das Dreiergespann des Münchner Nordens ist an das öffentliche Netz angebunden. Die Abkühlung ist schon nach einer kurzen S-Bahnfahrt mit der S1 geboten, denn die Badestellen sind fußläufig von den Stationen Fasanerie oder Feldmoching mit einem grünen Spazierweg von 10 bis 25 Minuten zu erreichen. Auch gut: Radeln. Kleiner Tipp: Je weiter man rausfährt, desto ruhiger wird es. Hier werden die Seen größer und (je nach Geschmack natürlich) schöner.
Die Dreiseenplatte verdankt ihr Bestehen der Deutschen Reichsbahn. Diese entnahm für ihre Bauarbeiten im Münchner Norden in den 1930-er Jahren Tonnen an Kies. Was übrigblieb, wurde ab 1969 zu drei Baggerseen umgestaltet, die am Grund stark von Grundwasser durchströmt werden. Kurzum: Sauberes Gewässer, Liegewiesen und Freizeitmöglichkeiten bieten heutzutage Naherholung für alle Besucher.
Der Lerchenauer See hat eine der längsten Badesee-Kulturen im Norden Münchens. Er ist klein, aber mehr als fein. Die Stadt München zählt an heißen Tagen bis zu 8.000 Münchner auf seinen Liegewiesen. Es ist hier für das Wichtigste gesorgt: Toiletten, Kiosk, Parkplätze und Bushaltestellen machen den Ausflug an den urbansten aller Seen kinderleicht. Apropos Kinder: Kinder bzw. alle, die nicht schwimmen können, sollten bedenken, dass der 0,075 Quadratkilometer große See eine Tiefe von bis zu ungefähr sieben Metern hat.
Der Fasaneriesee ist eine Oase für Badenixen, Radfahrer und Spaziergänger. Doppelt so groß und fußläufig wenige Minuten vom Lerchenauer See entfernt, ist er für alle Sonnenhungrige geeignet, die sich ein wenig mehr Platz auf den Liegewiesen wünschen. Das Wasser bietet mehr Freifäche, etwa für Stand-Up-Paddler. Auch hier ist aber Vorsicht geboten, denn an manchen Stellen sind steile Ufer: Der 0,145 Quadratkilometer große See hat eine Tiefe von ungefähr acht Metern. Selbstversorgung ist hier gefordert. Ein Eiswagen kommt gelegentlich vorbei.
Erholungssuchende kommen am bis zu 5 Meter tiefen und 0,165 Quadratemeter großen Feldmochinger See besonders auf ihre Kosten. Die Erholung beginnt hier beim (am besten Rad- oder Wander-)Weg zum See. Als nördlichster See der Seenplatte bietet er schöne Blicke auf die rundum »hügeligen« Ufer, vor allem im Südwesten beim FKK-Strand. Hier kann man die Sonne im Adamskostüm genießen bzw. frau im Evaskostüm.

Einziges Malus: Bei tropischen Temperaturen jenseits der 30 Grad (bisheriger Rekord war am 25. Juli, als die Wetter-Apps 35,3 Grad Celsius anzeigten) wirken die Wassertemperaturen weniger abkühlend als die kalte Dusche daheim! Daniel Mielcarek

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