Die Wertschätzung von Lebensmitteln sinkt, die Menge an Lebensmittelabfällen dagegen steigt. Aktuell werden in Deutschland rund 30 bis 40 Prozent aller Lebensmittel weggeworfen. Fast die Hälfte davon sind Obst und Gemüse. Um dem entgegenzuwirken, fördert der Landkreis München das Projekt GemüseAckerdemie des Vereins Acker.
Wo sonst Lesen, Schreiben, Rechnen oder Physik und Chemie gelehrt werden, lernen die Schülerinnen Obst- und Gemüsesorten kennen und selbst anzupflanzen. Mit dem theorie- und praxisbasierten Projekt der GemüseAckerdemie soll das Verständnis für Landwirtschaft, Nachhaltigkeit, Klimaschutz sowie gesunder Ernährung gestärkt werden. Die Schülerinnen und Schüler erleben dabei den gesamten Wertschöpfungsprozess des Gemüses – von der Pflanzung über die Pflege bis hin zur Ente und Verwertung.
Zehn Schulen hat der Landkreis München in den vergangenen drei Jahren bei ihrer Teilnahme am Projekt GemüseAckerdemie gefördert. Die Grundschulen Baierbrunn, Hohenbrunn, Sauerlach, Pullach und Unterföhring, die Mittelschulen in Garching und Hohenbrunn, die Grund- und Mittelschule in Kirchheim, das Kurt-Huber-Gymnasium in Gräfelfing sowie die Hachinger-Tal-Schule in Unterhaching haben bereits erfolgreich geackert. 2023 geht das Projekt mit drei weiteren Schulen in die zweite Runde. Neu mit dabei sind die Grundschule Unterbiberg, das Werner-Heisenberg-Gymnasium in Garching und das Gymnasium Unterföhring.
Um die engagierte Arbeit der Lehrkräfte sowie der Schülerinnen und Schüler insbesondere unter den erschwerten Bedingungen während der Corona-Pandemie zu würdigen, hat das Landratsamt München die Beteiligten vor kurzem zu einem Netzwerktreffen an den Mariahilfplatz eingeladen. Das Treffen bot reichlich Gelegenheit für die Schulen, sich untereinander auszutauschen und mit kommunalen sowie lokalen Akteuren – etwa den örtlichen Obst- und Gartenbauvereinen oder dem Kreisjugendring München-Land – ins Gespräch zu kommen und gemeinsam Ideen zu entwickeln, wie die Arbeit an und mit den Schuläckern zusammen erfolgreich weitergeführt werden kann. Besonders eindrücklich waren dabei die ganz persönlichen Erfahrungsberichte von beteiligten Schülerinnen und Schülern.