Wenn sie einmal Teenager oder erwachsen sind, werden sie wohl zusammen durchfeiern: Ella und Emma sind nämlich ein ganz besonderes Zwillingspärchen: Zwar kamen die beiden Mädels im Abstand von 12 Minuten auf die Welt, doch haben sie unterschiedliche Geburtstage. Während Emma noch am Sonntag, 16. Februar, um 23.50 Uhr das Licht der Welt in der Frauenklinik Schwabing zum ersten Mal erblickte, ließ sich ihre jüngere Schwester Ella damit ein bisschen länger Zeit. Sie wurde ganau zwei Minuten nach Mitternacht geboren – und damit am Montag, 17. Februar! Dieser seltene Zufall führt nun dazu, dass die beiden Mädchen sich zwar lange den Mutterbauch teilten, nun aber an unterschiedlichen Tagen Geburtstag feiern.
Chefarzt Dr. Olaf Neumann, der mit Punkt Mitternacht selbst zu einem ungewöhnlichen Zeitpunkt geboren wurde, hat in seiner langjährigen Berufslaufbahn noch niemals Zwillinge mit unterschiedlichen Geburtstagen gesehen.
„Zwillinge kommen mit einem kurzen Zeitabstand von möglichst nicht mehr als 30 Minuten auf die Welt – das macht ein solches Ereignis recht unwahrscheinlich,” sagt er. Die Geburt von Ellla (2740 Gramm) und Emma (2920 Gramm) bezeichnet er auch aus medizinischer Sicht als Traumgeburt: „Beide Babys hatten jeweils eine eigene Fruchthöhle und eine eigene Plazenta. Das ist bei Zwillingen die bestmögliche Konstellation.” In den Frauenkliniken der städtischen „München Klinik (MüK)” kommen jedes Jahr rund 6000 Kinder zur Welt. 2024 waren insgesamt 92 Zwillingspärchen dabei, 35 wurden am Standort Schwabing entbunden. „Etwa die Hälfte der Zwillinge kommt bei uns in der Klinik auf natürlichem Weg, also ohne Kaiserschnitt, auf die Welt“, sagt Dr. Neumann.
Die Eltern, Duongmani und Andreas Rachinger, sind überglücklich über den Familienzuwachs – und schmunzeln über den kuriosen Zeitpunkt: „Ella und Emma können sich dann später einmal aussuchen, ob sie ihren Geburtstag einzeln oder gemeinsam mit einer großen Party feiern möchten.” Auch die beiden älteren Geschwister haben ihre Eltern und die beiden neuen Schwestern schon im Familienzimmer der Klinik besucht – bevor es zwei (beziehungsweise drei) Tage nach der Geburt am Mittwoch schon wieder nach Hause ging. Mama Duongmani möchte in den nächsten Tagen noch ihr Ziel erreichen, ihre beide Mädchen gleichzeitig zu Stillen – denn nach dem Aufwachen haben immer beide großen Durst.