Die Deutsche Bahn (DB) und die Landeshauptstadt erneuern die Eisenbahnüberführung an der Lindwurmstraße beim KVR und geben dafür rund 45 Millionen Euro aus. Die Bauarbeiten an der Brücke starten am 25. März. Der Abbruch der über 100 Jahre alten Eisenbahnbrücke und der anschließende Neubau sind Teil eines umfangreichen Modernisierungsprogramms im Bahnknoten München. Die Eisenbahnüberführung wird 2025 in Betrieb gehen.
Um die Durchfahrtshöhe für Autos unter den Schienen zu vergrößern, wird die Lindwurmstraße unter dem Bauwerk tiefer gelegt. Dazu muss eine Wanne für die Straße gebaut werden, da diese unter dem Grundwasserniveau liegen wird. Die Arbeiten daran werden voraussichtlich erst im Sommer 2028 abgeschlossen werden können.
Aufgrund der Bauarbeiten ergeben sich folgende Änderungen in der Verkehrsführung:
Ab dem 25. März 2024 bis Ende des Bauprojektes ist der Autoverkehr auf der Lindwurmstraße zwischen Poccistraße und Implerstraße nur noch stadtauswärts möglich. Fußgänger und Radfahrer sind davon, mit Ausnahme von zwei Komplettsperrungen, nicht betroffen.
Vom 3. Juni bis 8. Juli ist eine Vollsperrung der Lindwurmstraße zwischen Poccistraße und Implerstraße für Autos, Fußgänger und Radfahrer unvermeidbar. Auch im kommenden Jahr ist eine solche Vollsperrung nötig (vom 24. Oktober bis 5. Dezember 2025).
Autofahrer werden großräumig mit Schildern auf die Beeinträchtigung hingewiesen. Die Umfahrung ist über die benachbarten Eisenbahnunterführungen in der Radlkoferstraße und Tumblingerstraße möglich. Für eine weitläufige Umfahrung wird die Umleitung über die Schäftlarnstraße/ Isartalstraße bzw. Radlkoferstraße oder Garmischer Straße empfohlen. Zudem bietet die DB während der Vollsperrung für die Fußgänger einen Shuttlebus an, um die Menschen ringförmig auf die jeweils andere Brückenseite zu bringen.
Die Bauarbeiten finden in der Regel tagsüber statt. Vom 10. Mai bis 5. Juli 2024 sowie - im Jahr darauf - vom 24. Oktober bis 5. Dezember 2025 muss jedoch auch nachts gearbeitet werden. Die DB verpflichtet sich, die Lärmbelastung für die Anwohner durch den Einsatz von geräuscharmen Bauverfahren und Maschinen so gering wie möglich zu halten. Trotzdem lassen sich manche Beeinträchtigungen und Störungen während dieser Infrastrukturverbesserung nicht gänzlich ausschließen.
Im Oktober 2008 berichtete der Sendlinger Anzeiger so über die Lindwurmunterführung:
„Für das Jahr 2011 hat die Bahn der Stadt München die Sanierung der Bahnbrücke über die Lindwurmstraße (beim KVR) angekündigt. Dass dieser Termin eingehalten wird, mag der Sendlinger Bezirksausschuss (BA 6) nicht so recht glauben, schließlich wartet er auf die Brückensanierung schon seit gut 25 Jahren. Als Beschwichtigung wertet Leo Brux die aktuelle Ankündigung: 'Ich glaube an die Zahl 2011 nicht. Bis auf weiteres ist wohl kein Umbau zu erwarten.'«
Er behielt Recht: 2011 konnte der Sendlinger Anzeiger nicht den Umbau vermelden, sondern nur dies: „Die Bahn hat in einem Schreiben im Sommer von einem Umbau in den Jahren 2015/16 gesprochen.”