Am Medientag des Familienstützpunkts Germering in der Stadtbibliothek drehte sich ausnahmsweise alles um Computer, Handy und Co. und nicht um Bücher. An verschiedenen Stationen konnten die Kinder erfahren, dass die digitale Medien sehr viel mehr können als nur Spiele bereitzustellen und Filme auf Tiktok und Instagram. „Wir wollen die Mediennutzung nicht verteufeln, sondern sehen sie als Chance für Bildung, sofern Medien kreativ genutzt werden“, sagte Tina Deckert, Leiterin des Familienstützpunkts.
Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit „SIN – Studio im Netz“, einer medienpädagogischen Facheinrichtung, dem Digi-Club, der Stadtbibliothek und Elterntalk organisiert. In Germering fand die Auftaktveranstaltung der Medientage statt. Sie sollen auch an den acht anderen Familienstützpunkten im Landkreis Fürstenfeldbruck stattfinden. Der nächste Termin steht schon fest. Es ist der 14. März in Fürstenfeldbruck.
Eine Schlange hatte sich vor dem Stand des Digi-Clubs gebildet. Dort konnten Kinder einen Schokoladen-3D-Drucker bedienen und Formen aus Schokolade drucken lassen. Gegenüber gab es Tablets, auf denen ein Internet-Quiz gemacht werden konnte.
Björn Friedrich vom SIN zeigte wie ein „Green-Screen“ funktioniert. Amer, Gabriel und Lukas stellten sich dafür vor ein grünes Tuch. „Was wollt ihr für einen Hintergrund?“, fragte Friedrich und klickte durch die Galerie auf dem Computer. Der Wunschhintergrund der drei war ein Fußballplatz. Nach ein paar Klicks sah man auf dem Bildschirm die Freunde quasi im Stadion stehen. Die Kinder durften außerdem mit Playmobilmännchen kleine Trickfilme produzieren oder programmierte Fahrzeuge fahren lassen. Ein paar Kinder hatten dafür auf dem Boden eine Strecke aufgebaut und ließen die kleine Roboter durchfahren. Wie diese programmiert werden, hatten sie zuvor in einem Workshop gelernt. Den Eltern gab Friedrich den Rat mit auf den Weg, dass sie sich für die Computernutzung ihrer Sprößlinge interessieren, hinschauen und mitmachen. „So macht man als Familie etwas gemeinsam und Eltern kommen mit ihren Kindern ins Gespräch.”
In der moderierten Gesprächsrunde „Elterntalk“ diskutierten Mütter und Väter über Fragen wie „Was geht ab auf dem Handy meines Kindes?“ oder „Wie umgehen mit Video-Streaming, Fake News oder Online-Gaming?“ Auch wenn viele Kinder den Eltern in Sachen Medienbedienung haushoch überlegen sind, „man sollte immer am Laufenden bleiben“, empfahl Friedrich. Dafür teilte er eine Liste mit empfehlenswerten Links, Apps sowie Computerspielen zum Thema Kinderschutzprogramme und Sicherheitseinstellungen aus. Außerdem lud er zum offenen Elternabend zum Thema „KI” im Zenja-Saal am 11. März, 19 Uhr, ein.