Auch langjährige Gartenfans des Gartenbauvereins Gauting (GBV) können immer wieder Neues lernen. So etwa bei der pflanzenkundlichen Führung durch die Bauerngärten im Freilichtmuseum Glentleiten des Bezirks Oberbayern. Hier wird Wissen zum Leben der Vorfahren in der Region und darüber hinaus vermittelt. Im Rahmen eines fachkundigen Rundgangs wies die geprüfte Natur- und Landschaftsführerin Elfie Courtenay etwa auf die Mehlbeere hin. Dieser Baum, der nicht mit der Maulbeere verwechselt werden sollte, hat kleine, rote Früchte. Nach der Ernte kann man sie mahlen und damit Mehl strecken. Das war im kargen Boden des Voralpenlandes wichtig, denn die Getreideernte reichte früher oft nicht für die Ernährung von Familien durch den ganzen Winter hindurch. Da das heute nicht mehr relevant scheint, wird der Baum kaum mehr auf den heimischen Wiesen erhalten.
Die Gautinger Gartler waren jedenfalls sehr angetan vom profunden Wissen ihrer Begleiterin, das auch manche alten Gartenpflanzen neu erschloss. Einige werden wohl künftig im eigenen Garten die Rauke anbauen, aus der später der Rucola herauskultiviert wurde. Die Urform bietet mehr Bitterstoffe und ist sehr gesund.
Anschließend fuhren die 32 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Jahresexkursion noch zum Schaugarten in Seeshaupt und genossen die dortigen Impressionen von Natur und Kultur. Bei allem Fachsimpeln blieb genügend Zeit für den Austausch und zur Einkehr.
Einmal pro Jahr bietet der Gartenbauverein eine Exkursion an attraktive Ziele an, bei denen interessante Gärten, Parks oder Ausstellungen besucht und fachkundig erschlossen werden.