„Diesmal schenken wir uns nichts! Wir haben doch schon alles.“ Können Sie sich vorstellen, dass es unter uns Menschen gibt, die sich über eine Wärmflasche freuen? Über Handschuhe und Mützen? In München haben rund 11.000 Menschen keine Wohnung, davon leben ungefähr 340 tatsächlich auf der Straße – viele von ihnen sind Frauen. Das Projekt Mammalade für Karla e.V. hat in dieser Adventszeit wieder 116 Pakete und Taschen für Frauen ohne Zuhause gepackt. Dafür wurden ca. 6.000 Euro ausgegeben. Für die Frauen ist es häufig das einzige Geschenk, das sie bekommen. Da ist dann zum Beispiel auch ein Fläschchen Parfum drin. Braucht es das? Gibt es nichts Wichtigeres – warme Decken, Socken, Vitamine? Das sind sicherlich alles wichtige Dinge, aber es gibt Situationen, da ist tatsächlich nichts wichtiger als ein Parfum. Weil es ein Stück Würde bedeutet. Genauso wie die Streifenkarte für den MVV, mit der ich wie andere auch ganz selbstständig zu einem Termin in die Stadt fahren kann.
Etwas ganz anderes: Kurz nach vier Uhr nachmittags wird es dunkel bei uns – jetzt im Winter. Wer dann noch eine Runde um den Block macht, hat mitunter ein mulmiges Gefühl dabei. Insbesondere Frauen kennen das. Ein kleines Gerät in der Tasche, das in einer bedrohlichen Situation lautstark Alarm schlägt, gibt da ein sicheres Gefühl. Auch so etwas liegt in den Mammalade-Weihnachtspaketen- ein Taschenalarm.
Unter all den Frauen ohne Zuhause gibt es auch junge Mütter. Deshalb hat das Mammalade-Team 15 Päckchen für deren Kinder gepackt. Richtig schön, mit einer Schleife drum und einem Lebkuchen dran.
Ach – und zum Schluss: An jedem dieser Weihnachtspakete und -taschen hängt ein kleiner Schutzengel, den eine ehrenamtliche Bastlerin aus Modeschmuck gefertigt hat. Kinderglaube? Das können Sie so sehen – wenn Ihnen noch nie ein Schutzengel geholfen hat. Die „Mammalade für Karla e.V.“ dankt allen Spenderinnen und Spendern, ohne die dies alles nicht möglich wäre. Diesmal schenken wir uns nichts. Wir haben schon alles. So ein Glück!