Graffiti-Aktion in der Heilpädagogischen Tagesstätte der Aktion Sonnenschein


Von Brigitte Bothen
Voll Begeisterung gestalteten Kinder und Jugendliche aus der Heilpädagogischen Tagesstätte die Wand am Schulpavillon mit einem bunten Graffiti. (Foto: Untereichmeier/ Aktion Sonnenschein)
Voll Begeisterung gestalteten Kinder und Jugendliche aus der Heilpädagogischen Tagesstätte die Wand am Schulpavillon mit einem bunten Graffiti. (Foto: Untereichmeier/ Aktion Sonnenschein)
Voll Begeisterung gestalteten Kinder und Jugendliche aus der Heilpädagogischen Tagesstätte die Wand am Schulpavillon mit einem bunten Graffiti. (Foto: Untereichmeier/ Aktion Sonnenschein)
Voll Begeisterung gestalteten Kinder und Jugendliche aus der Heilpädagogischen Tagesstätte die Wand am Schulpavillon mit einem bunten Graffiti. (Foto: Untereichmeier/ Aktion Sonnenschein)
Voll Begeisterung gestalteten Kinder und Jugendliche aus der Heilpädagogischen Tagesstätte die Wand am Schulpavillon mit einem bunten Graffiti. (Foto: Untereichmeier/ Aktion Sonnenschein)

Im Sommer grüßte ein großes Graffiti vom Schulpavillon des Montessori-Zentrums der Aktion Sonnenschein an der Heiglhofstraße. Die sonst weiße Wand war mit Buchstaben, Zeichen und Figuren von Kindern und Jugendlichen aus der Heilpädagogischen Tagesstätte bunt gestaltet worden.

Die kreative Gemeinschaftsarbeit entwickelte sich aus dem Besuch der Banksy-Ausstellung, die derzeit in München zu sehen ist. Die Gruppe Orange war bei einem Öffentlichkeitstraining - die Kinder und Jugendlichen mit Förderbedarf werden dabei auf die eigenständige Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs vorbereitet - auf Plakate der Ausstellung aufmerksam geworden und hatte sich gewünscht, das „House of Banksy” besuchen zu dürfen.

„Einmal im Monat findet am Donnerstagnachmittag eine gemeinsame Unternehmung statt. Wir waren in der Ausstellung und jeder durfte sich ein oder zwei Werke aussuchen, die er besonders ansprechend fand”, erzählt Erzieherin Snezhana Lazareva, die gemeinsam mit den Heilerziehungspflegern Thomas Bieder und Jacob Untereichmeier die Gruppe betreut. Auch dass Banksy seine Schablonengraffitis nutze, um politische Aussagen zu machen, sei besprochen worden. „Wenn die Kinder und Jugendlichen vielleicht auch nicht alles durchblicken, so interessieren sie sich doch für die Hintergründe”, bekräftigt die Pädagogin.

Man kann nichts falsch machen

Jacob Untereichmeier, der als Heilerzieungspfleger im letzten Jahr seiner Ausbildung ist, legt einen besonderen Schwerpunkt seiner Tätigkeit auf kreatives Arbeiten. Kunst fasziniere die Kinder, sagt er. „Sie vermittelt das Gefühl: Ich kann viel schaffen.” „Und man kann nichts falsch machen”, fügt Snezhana Lazareva hinzu.

Nachdem erklärt worden war, wie Schablonen erstellt werden, ging es ans Umsetzen. Alle Kinder und Jugendlichen der HpT wurden eingeladen, sich zu beteiligen und selbst Formen anzufertigen. Buchstaben und Namen seien besonders beliebt gewesen. Auch ob eine Schablone positiv oder negativ sein soll, wurde im Vorfeld überlegt.

Mit Begeisterung bei der Sache

Die eigentliche Sprüh-Aktion startete dann während der Sommerferien. Die HpT hat feste Schließzeiten und ist während der langen Ferien zum Teil geöffnet. Da dies aber oft nicht mit den Urlaubszeiten der Familien übereinstimmt, sind während dieser Zeit nicht alle Kinder und Jugendlichen im Hause, auch manche aus der Gruppe Orange verpassten das künstlerische Event daher.

Die Pädagogen hatten sich für Kreidespray entschieden, da es umweltfreundlicher, weniger gefährlich, leicht zu entfernen und die kleinen Spraydosen besser zum Handhaben sind. Ausgestattet mit Handschuhen, Maske, Schutzbrille und verschiedenen Regeln (z.B. sich nicht gegenseitig anzusprühen), machten sich die jungen Künstler an die Arbeit.

Der Unterstützungsbedarf bei dem Projekt sei sehr individuell gewesen, resümiert Jacob Untereichmeier. „Manche können es ganz alleine, manche benötigen eine Handführung”, beschreibt er die Bandbreite. Die Begeisterung für die Aktion war jedoch durchgängig groß. „Alle waren voll dabei”, betont Snezhana Lazareva.

Am Tag vor ihrem Urlaub übernahm sie die Aufgabe, das Kunstwerk wieder zu entfernen. „Es sollte von Anfang an nicht dauerhaft bleiben”, betont sie. Was sie besonders freute, war die Tatsache, dass sie von zwei Jugendlichen aus der HpT, die selbst mitgesprayt hatten, bei der Reinigungsaktion unterstützt wurde. Das sei ganz im Einklang mit der Montessori-Pädagogik, sagt sie. Auf die Phase der Vorbereitung folge die des konzentrierten Tuns und am Ende das Aufräumen.

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