In einer Feierstunde hat die IHK für München und Oberbayern rund 300 ausländische Fachkräfte geehrt. Sie haben in den vergangenen zwölf Monaten ihre im Heimatland absolvierte Berufsausbildung bei der IHK anerkennen lassen. Unter ihnen war auch Yassine Tebrouri aus Böbing. Der gebürtige Marokkaner hat seine Ausbildung zum Technischen Systemplaner Fachrichtung Stahl- und Metallbautechnik anerkennen lassen.
Bereits seit dem 1. April 2012 können im Ausland erworbene Qualifikationen nach einer IHK-Überprüfung mit einer deutschen Berufsausbildung gleichgestellt werden. Antragsteller können dadurch ihre Chancen am Arbeitsmarkt verbessern. In Oberbayern haben seither fast 3.500 Fachkräfte mit ausländischen Wurzeln diese Regelung genutzt. Das sind die meisten in ganz Deutschland.
In den vergangenen zwölf Monaten wurden in Oberbayern Berufsausbildungen aus 38 Ländern anerkannt. Bei den Fallzahlen führt Bosnien und Herzegowina (111 Vollanerkennungen) vor Vietnam (44), Kroatien (28), der Türkei (24) und Marokko (13). Insgesamt wurden Ausbildungsabschlüsse aus Ländern auf allen fünf Erdteilen akzeptiert, darunter auch Algerien, Indien und Venezuela. Nach Berufen liegen die Elektroanlagenmonteure mit 62 Fällen an der Spitze, gefolgt von Fachkräften Küche (43), Köchen (27), Kaufleuten für Büromanagement (23) und Elektronikern für Geräte und Systeme (16). Insgesamt wurden Ausbildungen in 47 verschiedenen Berufen als gleichwertig anerkannt, darunter auch Mechatroniker und Verkäufer.
Mit der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse leistet die IHK-Organisation mit ihrer zentralen Anerkennungsstelle IHK FOSA (Foreign Skills Approval) mit Sitz in Nürnberg einen wichtigen Beitrag für die erfolgreiche Integration ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger „Mit der Anerkennung Ihres Berufsabschlusses haben Sie einen persönlichen Meilenstein erreicht und die Voraussetzung dafür geschaffen, sich beruflich weiter zu qualifizieren“, erklärte Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern, bei der feierlichen Verleihung der Anerkennungsurkunden. Gößl dankte den ausländischen Fachkräften: „Angesichts von vielerorts fehlenden Arbeits- und Fachkräften leisten Sie mit Ihrem Fachwissen, Ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten einen wertvollen Beitrag für die Leistungsfähigkeit und den Erfolg unserer oberbayerischen Betriebe und damit für eine funktionierende Wirtschaft, ohne die unser gesellschaftlicher Wohlstand undenkbar ist.“
Seit 2012 hat die IHK München über 5.000 Beratungsgespräche zur Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen durchgeführt. Es wurden Mitbürgerinnen und Mitbürger aus 116 Ländern zur Anerkennung von Abschlüssen in 182 Referenzberufen beraten.
Die besten Wünsche der Bayerischen Staatsregierung überbrachte Karl Straub (CSU), Mitglied des Bayerischen Landtags und Integrationsbeauftragter. Straub betonte: „Die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse ist ein bedeutender Meilenstein für die Fachkräfte und ein Gewinn für unsere Gesellschaft und den Wirtschaftsstandort Bayern. Mit Ihrer Expertise, Ihrem Engagement und Ihrem Durchhaltevermögen tragen Sie zur Stärke unseres Landes bei. Ich würdige nicht nur Ihre Qualifikationen, sondern auch Ihren Mut und Entschlossenheit, neue Wege zu gehen. Herzlichen Glückwunsch an alle Geehrten – Sie sind ein inspirierendes Vorbild für gelungene Integration!“
Informationen zum Anerkennungsverfahren bei der IHK für München und Oberbayern sind erhältlich unter Tel. 089/ 51161323, per Mail an berufsanerkennung@muenchen.ihk.de oder im Internet unter www.ihk-muenchen.de/berufsanerkennung.