Ein paar Gegenstände aus unserer Zeit sollen im Fundament des jetzt entstehenden Neubaus an der Westendstraße / Schrenkstraße die Ewigkeit überdauern. Zumindest wird die jüngst bestückte Zeitkapsel so lange unter dem Gebäude ruhen, bis es irgendwann einmal selbst wieder einem Neubau weichen wird. Nach vielen Jahren der Planung entsteht auf der Grundstücksfläche, wo das Multikulturelle Jugendzentrum Westend (MKJZ) seit den 60er Jahren beheimatet war, ein neues, deutlich größeres Gebäude, das mehrere Nutzungen beherbergen und das voraussichtlich Frühjahr 2027 in Betrieb gehen wird.
Nun werde der Grundstein für ein „lebendiges Zentrum für unsere Kinder, Jugendliche und Familien gelegt“, erklärt Verena Dietl (dritte Bürgermeisterin) bei ihrer Begrüßungsrede. Ein Ort für kulturelle Bildung und Vielfalt entstehe, was besonders gut ins Westend passe. „Der Bau hat große Bedeutung für die soziale Infrastruktur des Viertels, aber auch der ganzen Stadt“, so Dietl. 48,2 Millionen Euro kostet das Bauprojekt, das, verteilt auf fünf Gebäudegeschosse, vielseitig genutzt werden wird: Sowohl das MKJZ wird ins neue Gebäude an der Westendstraße 66a einziehen, als auch ein zweigruppiger Hort, eine Mobile Kindertagespflege, die Ausbildungsberatung azuro und das Projekt „Junges Wohnen“, wobei jungen Menschen in der Ausbildung in zwei Fünfzimmer-Appartements Wohnraum auf Zeit zu bezahlbaren Mieten zur Verfügung gestellt wird. Einen Löwenanteil des Hauses wird die Geschäftsstelle des Kreisjugendrings München-Stadt (KJR) beanspruchen, die ab 2027 ihre Büros herverlegen wird. Unter der Erde des Baus wird dann die Zeitkapsel ruhen, die einmal Zeugnis von den Anfängen geben wird, als das neue Gebäude gerade am Entstehen war.
In der Zeitkapsel sind unter anderem die Baupläne enthalten, hineingelegt von Baureferentin Jeanne-Marie Ehbauer. Gemeinsam mit Verena Dietl (Bürgermeisterin), Judith Greil (Vorsitzende Kreisjugendring) und Sibylle Stöhr (Vorsitzende des Bezirksausschusses Schwanthalerhöhe) bestückte sie die Metalldose. Beigelegt sind zudem eine aktuelle Tageszeitung, ein vierblättriges Kleeblatt, ein paar Infoflyer zum Kreisjugendring und den hier vorgesehenen Nutzungsgruppen sowie eine Karte, auf der „Aura“ steht, das Jugendwort des Jahres. BA-Vorsitzende Sibylle Stöhr legte zudem Münzen im Wert von 2,50 Euro hinein. „Damit dem KJR das Geld nie ausgeht“, wie sie scherzt.
Feierlich wurde die Kapsel an Oberbauleiter Ingo Lützkendorf übergeben, der sie versiegelte. „Die Zeitkapsel klemme ich mir jetzt erst einmal unter den Arm und bringe sie in den Container“, verrät er. Denn aufgrund der Baustellenabwicklung konnte die Metalldose nicht direkt in die Erde eingegraben werden. Zeitnah, wenn die Baustelle soweit ist, werde dies aber nachgeholt und die Zeitkapsel in den Boden gelegt und überbaut.