Gute Nachrichten für Mountainbikefans: Im Würmtal südlich von Gauting entsteht ein neues legales Angebot für Mountainbikerinnen und Mountainbiker. Die Deutsche Initiative Mountainbike e.V. (DIMB) übernimmt künftig die Trägerschaft für die neuen offiziellen Mountainbike-Trails im Würmtal. Die Genehmigung wurde im Februar nach Abstimmung mit den Bayerischen Staatsforsten, der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Starnberg, dem Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten Weilheim-Schongau sowie unter Vermittlung der Gesellschaft für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung im Landkreis Starnberg GmbH (gwt) erteilt.
Ziel ist es, die wertvollen Hang- und Buchenwälder entlang der Würm besser zu schützen, indem man den Bikern auf ausgewiesenen Trails ein attraktives Angebot schafft. Die zahlreichen weiteren „wild gewachsenen“ Trails, die das Waldgebiet zerschneiden, werden dabei wieder zurückgebaut. Die Umsetzungsarbeiten starten in Kürze, sodass die neuen Trails voraussichtlich im Frühsommer eröffnet werden können.
In den vergangenen Jahren führte der wilde Bau nicht genehmigter Trails in den Wäldern des Forstbetriebs München der Bayerischen Staatsforsten immer wieder zu Konflikten zwischen den Bikern mit den Zielen des Waldnaturschutzes und der Forstwirtschaft. Um der stetig wachsenden Biker-Szene entgegenzukommen hat man sich nun dazu entschlossen, ein offizielles und umweltverträgliches Streckennetz zu etablieren, um die Wälder entlang der Würm besser zu schützen, aber zugleich auch nutzen zu können. Die nun offiziell genehmigten Trails bieten auf einer ausgewiesenen Fläche eine nachhaltige Lösung, die sowohl den Bedürfnissen der Mountainbiker als auch dem Schutz der örtlichen Fauna und Flora auf der Restfläche besser gerecht wird.
Damit wird die Arbeit der vom Landkreis Starnberg und der gwt eingesetzten Natureguides in diesem Gebiet deutlich einfacher, kam es in den letzten Jahren immer wieder zu Diskussionen zwischen Bikern und den Natureguides.
Das neue Trail-Netz wird sehr naturschonend mit schmalen, meist naturbelassenen Trails umgesetzt. Es umfasst blaue, rote und schwarze Strecken, die sich in ihrem Schwierigkeitsgrad an den Farben von beispielsweise Skipisten orientieren. Damit wird eine abwechslungsreiche und attraktive Auswahl für alle Fahrlevel geschaffen – von Einsteigern bis hin zu erfahrenen Mountainbikern. Zudem ist ein sogenannter „Flowtrail“ geplant. Ein Flowtrail ist eine speziell angelegte Strecke mit flüssig fahrbarem, geschwungenem Verlauf. Im Gegensatz zu technisch anspruchsvollen Trails mit Wurzeln, Steinen und Bodenwellen ermöglichen Flowtrails eine gleichmäßige Fahrt mit wenig Bremsen und Pedalieren, wodurch ein besonderes „Flow“-Gefühl entsteht.
Die lokale Biker-Community wird über die DIMB aktiv in die Planung und Umsetzung eingebunden. Gleichzeitig sollen die bisher illegal entstandenen Trails gesperrt und wieder mit Buchen bepflanzt werden.
„Mountainbiken ist eine Form der Erholung, die immer mehr Menschen begeistert. Aktuelle Umfragen zeigen, wie beliebt diese Breitensportart heute ist. Wir haben die Hoffnung, dass wir gemeinsam mit der Mountainbike-Community und einem attraktiven Angebot die wertvollen Wälder entlang des Würmtals nahe München vor wilden nicht genehmigten Trails besser schützen können. Dies werden wird langfristig aber nur gemeinsam mit den Bikern und dem nötigen Respekt vor der Natur schaffen”, betont Forstbetriebsleiter Emil Hudler.
Auch Sonja Schreiter, als Fachreferentin bei der DIMB für Mountainbiker im ganzen Freistaat zuständig, freut sich über den Abschluss. „Die Gespräche waren stets auf Augenhöhe und lösungsorientiert. Ich denke, mit diesem Vertrag haben wir gemeinsam mit den Bayerischen Staatsforsten gezeigt, dass die Wahrung aller berechtigten Interessen im Wald und attraktive Mountainbike-Strecken sich nicht ausschließen. Ganz im Gegenteil.“