Veröffentlicht am 04.03.2025 13:31

Immer früher: Die Zeckensaison beginnt wieder


Von red
Am besten und ungefährlichsten entfernt man Zecken mit einer speziellen Zeckenzange. (Foto: Tierschutzverein München e.V.)
Am besten und ungefährlichsten entfernt man Zecken mit einer speziellen Zeckenzange. (Foto: Tierschutzverein München e.V.)
Am besten und ungefährlichsten entfernt man Zecken mit einer speziellen Zeckenzange. (Foto: Tierschutzverein München e.V.)
Am besten und ungefährlichsten entfernt man Zecken mit einer speziellen Zeckenzange. (Foto: Tierschutzverein München e.V.)
Am besten und ungefährlichsten entfernt man Zecken mit einer speziellen Zeckenzange. (Foto: Tierschutzverein München e.V.)

Bei Temperaturen über sieben Grad werden die Spinnentiere munter. Normalerweise haben Zecken von März bis Oktober Saison. In milden Wintern können sie aber auch schon früher aktiv werden und Mensch und Tier befallen.
Die Zecke ist ein Spinnentier und gehört zur Gruppe der Milben. Sie ist ein weltweit verbreiteter blutsaugender Parasit. Als Überträger von Krankheiten auf Mensch und Tier hat die Zecke zweifelhafte Berühmtheit erlangt.
Bei milder Witterung treten die Tiere vermehrt auf. Besonders die Auwaldzecke, die braune Hundezecke und der Holzbock gehören zu den hierzulande häufig verbreiteten Zecken, die gefährliche Infek­tions-Krankheiten übertragen können. Der Biss der Auwaldzecke kann Babesiose („Hundemalaria“) auslösen. Aber auch Borreliose, Ehrlichiose oder Anaplasmose sind bedrohliche Erkrankungen, die durch Zeckenbisse verursacht werden können. Symptome wie Fieber, Atemnot oder allgemeine Schwäche treten meist erst einige Tage nach dem Zeckenbiss auf und sollten unbedingt von einem Arzt untersucht werden. Hunde sind eher gefährdet an einer von Zecken übertragenen Krankheit zu leiden als Katzen

An die Umwelt angepasst

Die Zecke ist ein Tier, das durch Körperbau und Verhalten hervorragend an seine Umwelt angepasst ist. Verglichen mit der Stechmücke benötigt die Zecke wesentlich mehr Blut. Im Extremfall hängt sie bis zu 15 Tage an ihrem Wirt (Tiere und Menschen) und trinkt dessen Blut. Dafür sucht sie sich an ihrem Opfer eine geeignete, feucht-warme Stelle – wie etwa beim Menschen die Achselhöhle oder den Genitalbereich, um festen Halt zu haben und auch Kratzen oder Scheuern unbeschadet zu überstehen.

Mit einer einzigen Blutmahlzeit kann eine Zecke sehr lange überleben, unter Laborbedingungen bis zu zehn Jahre. In freier Natur lebt der Holzbock im Durchschnitt drei bis fünf Jahre. Die Zecke lässt sich nicht – wie oft vermutet – von Bäumen fallen. Sie sitzt auf Grashalmen, an Buschzweigen und im Unterholz. Dort lauert sie auf Warmblüter, klammert sich fest und saugt ihr Blut.

Übertragene Krankheiten

Folgend Krankheiten können übertragen werden:

Borreliose beim Hund
Die „Wanderröte“ – eine ringförmige Hautrötung rund um die Einstichstelle – wird im Gegensatz zum Menschen beim Hund kaum beobachtet. Oft sind verschiedene Gelenke wechselnd betroffen. Das gilt besonders für die Gelenke an den Vorder- und Hinterläufen, die stark anschwellen können. Der Hund hat Schmerzen und lahmt – vor allem nach dem Aufstehen. Die Symptome lassen auf eine Schädigung des Nervensystems oder von Organen wie Herz und Niere schließen.

Babesiose – die Hundemalaria
Die Krankheit wird durch Parasiten ausgelöst. Übertragen wird sie durch den Holzbock. Außer beim Menschen (bei dem sie nur selten auftritt), kann Babesiose auch andere Säuger wie Hunde, Schafe oder Rinder befallen. Die Babesiose kommt vor allem in den Mittelmeerregionen vor, aber auch in einigen Gebieten Deutschlands. Sie führt unter anderem zum Zerfall der roten Blutkörperchen und kann sogar tödlich verlaufen.

Ehrlichiose
Verursacht wird die Infektionskrankheit von Bakterien der Gattung Ehrlichia. Als Überträger kommen mehrere Zeckenarten infrage, etwa die braune Hundezecke. Die Ehrlichiose bei Hunden tritt vor allem im Mittelmeerraum auf. Zu den vielfältigen und wenig spezifischen Symptomen zählen unter anderem Fieber, Blutungen, Erbrechen, Abmagerung oder Abgeschlagenheit.

FSME
Das FSME-Virus ist der Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis. Die An­­steckung erfolgt vorwiegend über Zeckenbisse. Nicht nur der Mensch kann an FSME erkranken, auch bei Haustieren wie Hunden und Pferden sind FSME-Fälle gemeldet worden. Die Krankheit ist durch schwere Verläufe gekennzeichnet, die nicht selten mit dem Tod des Tieres enden. Neben Fieber wurden besonders starke neurologische Störungen beobachtet. Oft bleibt der Hund sein Leben lang beeinträchtigt. Hauskatzen erkranken nicht an FSME.

Schutz vor Zecken

Impfschutz
Im Gegensatz zum Menschen können Hunde gegen Borreliose geimpft werden.

Repellents (Insektenschutzmittel)
Repellents sind chemische Substanzen, die Schädlinge vertreiben sollen. Sie werden über den Geruch wahrgenommen. Im Fall der Zecke soll dadurch die Blutmahlzeit unterbunden werden. Während der Mensch mit Sprays und Lotionen Zecken abzuhalten versucht, kommen bei Hunden vor allem Spot-on-Präparate und spezielle Halsbänder zum Einsatz.

Arzneistoffe, die zur Abwehr von Parasiten verwendet werden – etwa um Zecken und Flöhe zu vertreiben – nennt man „Antiparasitika“.
Sogenannte „Spot-on-Präparate“ werden auf die Haut im Nackenbereich des Tieres getropft. Von dort verteilen sie sich über die Körperoberfläche, wo sie sich in den oberen Hautschichten sammeln. Dieser Schutzeffekt bleibt über mehrere Wochen bestehen.

Zudem gibt es spezielle Zeckenschutz-Halsbänder, die Gifte gegen die Spinnentiere enthalten. Auch deren Akarizide wirken kontinuierlich über längere Zeit. Vor dem Baden sollte man sie entfernen.

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