Erneut haben sich Bürger beim Bezirksausschuss 19 gegen die an der Schultheißstraße auf städt. Gelände geplante Unterkunft für 125 Flüchtlinge ausgesprochen. Der Standort sei u.a. wegen der fehlenden Infrastruktur ungeeignet. Sie warfen der Stadt vor, die von Bürgern gemachten Alternativvorschläge nicht ernst zu nehmen und nicht ernsthaft zu prüfen.
Auf den Standort Schultheißstraße kann nicht verzichtet werden, bekräftigte indes das Sozialreferat.
Dieser Standort wurde von der referatsübergreifenden Task Force „Unterbringung Geflüchtete und Wohnungslose“ (TF UFW) unter Berücksichtigung zahlreicher Kriterien (Verfügbarkeit, Sozialraum, Bildung und Erziehung, Arten- und Naturschutz) sowie verbindlicher bauplanungs- und bauordnungsrechtlicher Voraussetzungen geprüft und als geeignet bewertet worden, erklärte das Referat. Der Stadtrat hat dem Standort bereits am 20. Dezember 2023 zugestimmt.
Daneben habe die Task Force insgesamt über 200 Standorte geprüft, davon auch weitere mögliche Standorte im Stadtbezirk 19. Auch die Vorschläge der Bürger sowie aus Bezirksausschuss und Stadtrat wurden geprüft und konnten von der Task Force aus unterschiedlichen Gründen nicht weiterverfolgt werden, da keine Realisierungsmöglichkeit bestand.
Das ehemalige Thomas-Mann-Gymnasium werde ab Mai saniert, Vorarbeiten im Inneren seien bereits im Gange. In der näheren Umgebung des ehemaligen Gymnasiums seien keine Grundstücke verfügbar.
„Wegen der hohen Zahl von schutzsuchenden Menschen in München ist die Landeshauptstadt München auf verfügbare und geeignete städtische Flächen und Objekte angewiesen, die über einen längeren Zeitraum bereitgestellt werden können”, so das Sozialreferat. Aufgrund der Flächenknappheit und des angespannten Immobilienmarkts in München sei dies eine große Herausforderung. Der Standort Schultheißstraße sei daher unverzichtbar.
Am Mittwoch, 10. April, findet um 19 Uhr im Pfarrsaal St. Ansgar (Gulbranssonstr.) eine Informationsveranstaltung des städt. Amtes für Wohnen und Migration (Sozialreferat) zur Unterkunft Schultheißstraße statt.
Bezirksausschussvorsitzender Ludwig Weidinger bat die Bürger, ihre Fragen vorab zu formulieren und die von ihnen angedachten Alternativstandorte zu benennen.