Veröffentlicht am 03.03.2025 09:32

Jetzt greift Plan B


Von Patrizia Steipe
Klaus Drexler (l.), Vorstand der Gemeindewerke Gilching,m und Jan Haas, Projektleiter Fernwärme, mit einem Bauelement für die Fernwärme. (Foto: pst)
Klaus Drexler (l.), Vorstand der Gemeindewerke Gilching,m und Jan Haas, Projektleiter Fernwärme, mit einem Bauelement für die Fernwärme. (Foto: pst)
Klaus Drexler (l.), Vorstand der Gemeindewerke Gilching,m und Jan Haas, Projektleiter Fernwärme, mit einem Bauelement für die Fernwärme. (Foto: pst)
Klaus Drexler (l.), Vorstand der Gemeindewerke Gilching,m und Jan Haas, Projektleiter Fernwärme, mit einem Bauelement für die Fernwärme. (Foto: pst)
Klaus Drexler (l.), Vorstand der Gemeindewerke Gilching,m und Jan Haas, Projektleiter Fernwärme, mit einem Bauelement für die Fernwärme. (Foto: pst)

Mit diesem Ende hatten die Gemeindewerke Gilching nicht gerechnet. Nach sechs Jahren Verhandlungen mit der Silenos Energy Geothermie Gauting müssen die Pläne für die Wärme aus der Tiefe ad acta gelegt werden. „Das haben wir nicht erwartet“, gab Jan Haas, Projektleiter Fernwärme, bei einer Informationsveranstaltung im Rathaussaal zu. Doch die Preise, die von dem Partner in den Verhandlungen kommuniziert wurden, seien viel zu hoch gewesen. „Das machte keinen Sinn mehr. Wir können nicht teurer als alle anderen (Energieanbieter) sein“, so Haas.

Viele kritische Fragen der Zuhörer drehten sich um die gescheiterten Verhandlungen mit Silenos. „Wir bedauern den Ausstieg sehr“, so Klaus Drexler, Vorstand des Kommunalunternehmens. Es soll trotzdem weiter verhandelt werden. Doch das privatwirtschaftliche Konsortium hätte andere Renditevorstellungen als die Gemeindewerke gehabt. Dabei umfasst das Gilchinger Fernwärmenetz bereits zehn Kilometer. „Wir haben 170 Anschlussverträge und 1.100 Wohneinheiten unter Vertrag“, sagte Haas. Das Netz soll weiterhin ausgebaut werden. Ohne die Geothermie hätten sich jedoch die Fördervoraussetzungen geändert. Das Fernwärmenetz dürfe jetzt nicht länger als 20 Kilometer werden.
Klaus Drexler erklärte den Zuhörern im vollbesetzten Rathaussaal, die Gemeindewerke hätten immer schon parallel an einem „Plan B“ gearbeitet. Dieser sei „eine sehr, sehr gute Alternative“, versicherte Haas. Der „Kurswechsel im Versorgungskonzept“, wie es Drexler bezeichnet, soll ab 2027 greifen.
Die Kunden sollen dann mit Wärme, die durch Hackschnitzeln und Wärmepumpen erzeugt wird, beliefert werden. Für die Hackschnitzeln soll unter anderem Abfallholz vom Abfallwirtschaftsverband Awista verwendet werden. Große Holzstücke müssten dann nicht mehr wie bisher mit Lastwagen zum Verbrennen außerhalb des Landkreises gefahren werden, sondern können in der Gemeinde für die Wärmeerzeugung verwendet werden. Außerdem soll eine Großwärmepumpe mit Wärmespeicher errichtet werden. Kosten: „ein sehr hoher sechsstelliger Betrag“, so Drexler. Fotovoltaik und später die geplante Windenergie könnten den Energiemix abrunden.
Die Hoffnung auf Geothermie haben die Gemeindewerke nicht aufgegeben, „das kann noch etwas werden“, versicherte Haas in Hinblick auf die Geothermiebohrungen der Stadtwerke München gemeinsam mit Germering und Puchheim, von denen auch Gilching profitieren könnte. Was die Kosten betrifft, so haben die Gemeindewerke das Ziel, bis 2027 die Gebühren um zehn Prozent zu reduzieren. So käme ein beispielhaftes Einfamilienhaus, das derzeit etwa 3.313 Euro im Jahr zahlt, dann nurmehr auf 2.972 Euro. Wer auf Fernwärme setzt, spare außerdem Kosten für „ Wartung, Kaminkehrer und braucht keinen neuen Heizkessel, wenn der alte kaputt ist“, so Haas.

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